Seit 20 Jahren werden an der HNEE Pionier*innen des Wandels im Bereich des Ökolandbaus ausgebildet. Das ist etwas Besonderes. Wenn wir 20 Jahre zurückschauen auf das Jahr 2004, gab es damals seit erst etwa drei Jahren das deutsche Bio-Siegel. Das EU-Bio-Siegel kam erst sechs Jahre später - im Jahr 2010 : Es herrschte Aufbruchsstimmung in der Bio-Bewegung und vieles war noch im Aufbau. Diese Pionier*innen feierten wir am 4. und 5.10.2024 mit ca. 120 Teilnehmenden am Stadtcampus. Absolvent*innen, Praxispartner*innen, Lehrende und Wegbegleitende kamen zusammen, um den gesellschaftlichen Wandel und klar, - das haben Jubiläen so an sich - auch, um uns selbst zu feiern. Es war eine gelungene Veranstaltung, die uns zusammenbrachte und viel Raum für Austausch, Erinnerungen und neue Impulse bot.
Ankommen beim Jubiläum bei Kaffee und Kuchen. Foto von Torsten Stapel | HNEE.
Die Eröffnung der Feierlichkeiten
Renate Künast (MdB), die damalige Schirmherrin des Studiengangs Ökolandbau und Vermarktung B.Sc. (ÖLV), eröffnete das Jubiläum mit einer feierlichen Rede und ging dabei auch auf aktuelle Entwicklungen ein: In den letzten 20 Jahren hat sich viel gewandelt in der Landwirtschaft und in der Gesellschaft. Vieles ist in einem positiven Wandel begriffen. Es bleibt aber eine Herausforderung im Kontext klimatischer und gesellschaftlicher Veränderungen, die Ernährungssicherheit und die Zukunftsfähigkeit des Agrarsektors zu erhalten.
Um diesen komplexen Herausforderungen zu begegnen, braucht es die Verbindungen der Bereiche des Ökolandbaus, der Wirtschaft, der Politik und der Ökologie im Kontext des Ernährungssystems, als auch die Verbindungen von Theorie und Praxis, von Wissenschaft und lebensweltlichen Problemen. Das zeichnet den ÖLV-Studiengang aus, sowie den konsekutiven Master Ökologische Landwirtschaft und Ernährungssysteme M.Sc. (OLE) und den neuen Bachelor-Studiengang Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten B.Sc. (ErnA).
Von links nach rechts: Matthias Barth, Renate Künast, Anna Häring und Henrike Rieken. Foto von Torsten Stapel | HNEE.
Bio-Revue, Praxislounge, Alumni-Rallye und Pinata für Goldene Netzwerker*in
Das Programm bot einen gelungenen Mix aus interaktiven Elementen und Raum für Gespräche. In der Praxislounge kamen langjährige Praxispartner*innen mit Lehrenden und Alumni ins Gespräch. Während der Rallye durch Eberswalde entdeckten die Alumni ihren alten Studienort wieder und zeigten uns ihre beeindruckende Teamfähigkeit. Während der Bio-Reveue wurde gemeinsam ein Blick auf die gemeinsame Zeit an der HNEE gerichtet – prägende Momente und Eindrücke konnten am „Lagerfeuer“ geteilt werden.
Den Erinnerungen wurde im Hörsaal gelauscht. Foto von Torsten Stapel | HNEE.
Das Festbuffet aus vielen regionalen und saisonalen Produkten war ein weiteres besonderes Highlight – trotz großzügiger Kalkulation blieben keine Reste übrig. Der Abend ging dann noch lang. Es gab Getränke aus dem Studi-Club, zwei Feuershows heizten uns ein und eine Piñata wurde von den gekürten, besten Netzwerker*Innen zerschlagen, zur süßen Freude aller. Wer nachts dann noch wollte, konnte im Studi-Club zusammen mit DJ Trei den Abend ausklingen lassen.
Exkursions-Feeling wie zu Studienzeiten
Der nächste Tag startete mit einem gemeinsamen Frühstück – zugegeben, die Stimmung war zuerst etwas müde. Das änderte sich mit Kaffee und leckeren Brötchen. Die Frühstückenden unterhielten sich, es gab ein reges Treiben und wir lachten viel. Um 10.30 Uhr brach dann ein Teil der Gruppe zu den Exkursionen auf. Besucht wurden zwei von Alumni gegründete landwirtschaftliche Betriebe.
Frisch gestärkt ging es im großen Bus los – echtes Exkursions-Feeling wie zu Studienzeiten! Erster Halt: Vivian Böllersen in Velten, die verschiedene Walnusssorten anbaut. Im Austausch ging es um Anbau, Pflege, Veredelung und Vermarktung. Nächster Stopp: Brandenburger Bio-Ei bei Lasse Brandt. Hier werden die Mobilstall-Eier von drei umliegenden Betrieben für verschiedene Vermarktungsschienen verpackt.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten!
Die Teilnehmenden sprachen dem Orga-Team viel Dankbarkeit aus und das Orga-Team war dankbar, dass alles so gut lief.
Wir blicken auf zwei wundervolle Tage zurück, die gezeigt haben, wie lebendig und zukunftsweisend der Ökolandbau in unserer Gemeinschaft wirkt. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre!
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