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Ackerdemiker*innen berichten aus der Blockwoche #4 Teamarbeitskurs

Aktualisiert: 29. Nov. 2018

Ein Beitrag von Nathalie Buck, Lena Käfer, Anne Biljesko und Sophie Freitag


Einmal im Semester haben wir an der HNEE eine ganz besondere Woche – die Blockwoche. Fünf Tage am Stück haben Studierende und Dozierende Zeit und Raum sich einem konkreten Thema zu widmen. Aus 90 Minuten wöchentlicher Lehrveranstaltung werden eine Woche geblockte Lehrveranstaltung 9 to 5. In unserer letzten Winterblockwoche (4. Dezember - 8. Dezember 2017) haben wir von ackerdemiker.in die Modulteilnehmer*innen gebeten, uns Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen der Blockwoche zu geben, hier, hier und hier zu erlesen.


Kurz vor unserer nächsten winterlichen Blockwoche berichten wir nun noch aus und über den Teamarbeitskurs unserer ÖLV Studierenden.


Teamwork makes the dream work

Dieser Kurs ist besonders für Studierende und Dozierende. Beginnen wir dieses Mal bei den Dozierenden und stellen eine der Dozentinnen vor. Julia Jahnke studierte Gartenbauwissenschaften & Nachhaltige Landnutzung an der Humboldt Universität zu Berlin. Während des Studiums hat sie sich beim Berliner Professor Prof. Dr. Dr. h. c. Uwe Jens Nagel, damals Leiter des Fachgebiets Landwirtschaftliche Beratung und Kommunikationslehre, zur Trainerin ausbilden lassen. Mit diesem Trainer*innnenschein stand ihr die Welt zum Teamarbeitskursanleiterinsein offen. Neben Kursen an der HU, an Sommerschulen und in selbstverwalteten Kollektiven hat sie auch die ersten Teamarbeitskurse an der HNEE ab Anfang 2008 „mittrainiert“, Julia lebt und arbeitet mittlerweile in einem Kollektiv in der Provence.


Aus der Praxis in die Praxis

Selbstgesteuertes Arbeiten in Gruppen und Konsensentscheidungen gehören da zum Alltag. Trotz der weiten Anreisen, kommt sie glücklicherweise immer noch zu den Teamarbeitskursen nach Eberswalde – dafür sind ihre Mittrainerinnen sehr dankbar und freuen sich auf die Zeit mit ihr. Als Dozentin bringt Julia in den Kurs also ne’ Menge wertvolle Praxiserfahrungen mit und das ist nicht nur äußerst sympathisch, sondern für die Kursteilnehmer*innen auch äußerst nützlich.


Ohne Handtasche – keine Competition // Ohne Gruppenarbeit kein HNE Abschluss

Unser Dozentinnenteam Dr. Henrike Rieken, Dr. Marianne Nobelmann, Charis Braun und Julia Jahnke gibt unseren ÖLV*innen Unterstützung im Bereich selbstgesteuertes Arbeiten in Gruppen und begleitet im Selbstlernprozess.


Warum machen wir das?

Der Studiengang ÖLV ist nah an der Praxis und am Menschen. Beispiele dafür finden sich unter anderem hier: zweites Semester Modul Studienpartner Ö, viertes Semester Praxissemester, fünftes Semester strategisches Betriebsplanung - jedes Semester Gruppenarbeiten.

Mensch erlernt hier viel im Team. Unsere ÖLV*innen halten nahezu jedes Semester Referate in Gruppen, erarbeiten Konzepte mit der Praxis, schreiben dazu gemeinsam Belegarbeiten (an dieser Stelle ein Hoch auf die neue Welt der Technik und die Kommentarfunktion in Schreibprogrammen) und der eine oder die andere schreibt sogar ihre Abschlussarbeit im Team... Deswegen gibt es den Kurs gleich zu Beginn des ÖLV Studiums präventiv und verpflichtend für alle ÖLV*innen.


Lena und Nathalie, zwei ÖLV*innen, geben nun einen kurzen einen kurzen Erfahrungsbericht zum Teamarbeitskurs aus dem letzten Jahr 2017.


Was nimmst du aus dem Kurs mit?

Lena: Mir ist aufgefallen, wie wichtig ich es finde, alle Mitglieder in die Arbeit einzubeziehen. Dazu gefällt mir die Methode regelmäßiger Blitzlichter – um die verschiedenen Gemütslagen wahrzunehmen - sehr gut. Denn ohne das Wohlbefinden aller kann auch nicht an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet werden. Damit das gelingt empfinde ich es als sehr hilfreich, sich ein Gruppenziel zu setzen und sich verschiedener Rollen bewusst zu sein, ohne diese starr einhalten zu müssen.

Nathalie: Recht viel, aber ich möchte den Rahmen hier jetzt nicht sprengen. Am wichtigsten erscheinen mir da zwei Sachen. Erstens Ziel= Ergebnis+Zweck diese Formel hat mir sogar schon privat was genützt. Nicht nur darüber nachzudenken, was ich am „Ende“ erreicht haben will, sondern auch wozu eigentlich, zum Beispiel im Bezug auf die Prüfungsvorbereitung, erscheint mir das als sehr hilfreich. Das hat dann nicht einmal etwas mit Teamarbeit zu tun…

Und zweitens habe ich über mich noch mehr erfahren, was ich brauche und mit welchem Typ Menschen ich mich in Gruppenarbeiten besonders wohl fühle und meine Bedürfnisse nach Struktur und Gefühlsaustausch eher umsetzbar sind. Meinen Gegenüber als Menschen und nicht nur als Partner für eine gemeinsame Arbeit zu sehen, war ein Schlüsselmoment, da ich gemerkt habe, wie gut es tut, sich darüber auszutauschen, wie Mensch sich fühlt.


Warum ist Teamarbeit für alle Studierenden wichtig?

[Anmerkung der Redaktion: Im LANU-Curriculum ist im Unterschied zu ÖLV ein solcher Kurs nicht vorgesehen]

Lena: Die überwundenen Knackpunkte der Gruppenarbeit, sowie eine spannende Selbstreflektion, die ich durchlaufen habe, könnten für alle die in Gruppen, Freundeskreisen oder Partnerschaften reflektiert agieren wollen bereichernd sein. Ein Gruppenziel zu setzen und sich verschiedener Rollen bewusst zu sein, ohne diese starr einhalten zu müssen.

Nathalie: Dadurch, dass wir alle irgendwann mal in einer Gruppe agieren, sei es in der Uni, beim Sport, in der WG, in Gremien, mit der Familie… sind die Erfahrungen, die Mensch aus diesem Kurs mitnehmen kann, für jeden/jede etwas. Von daher ist es schade und ich verstehe es auch nicht. Im Kurs kamen Themen auf wie: Konsensentscheidungen, Kommunikation, Konfliktlösungen, Rollenverteilungen, Gendergerechte Sprache, Bewusstmachung der Beziehungsebene statt nur der Sach-Ebene… Eine Bewusstseinsschärfung ist für alle etwas.


Was: Selbstgesteuertes Arbeiten in Gruppen // Teil von Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, Teamarbeitskurs

Wann: Jeweils 3 Tage (Mo-Mi und Do-Sa) von 8:30Uhr- 17:30Uhr mit insgesamt drei Pausen

Worum ging es: Aufgaben in Gruppenarbeit selbstgesteuert bearbeiten, präsentieren und im Anschluss reflektieren

Wer: ÖLV*innen mit 2 Lernprozessbegleiterinnen

Wie: Die Lernprozessbegleiterinnen legen die Rahmenbedingungen (z.B. Zeitplan für die drei Tage) fest. Die Teilnehmer*innen steuern die Gestaltung der Aufgaben selbst.



Weniger Input-> mehr Selbsterfahrung und Ausprobieren ohne Leistungsdruck

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