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Design muss sein

photo credits go to Eva Wolf

Es ist Winter, Exkursionen werden weniger, Thermoskannen im Hörsaal mehr. Bei den einstelligen Temperaturen empfangen wir dann ganz gerne mal Besuch innerhalb unserer Seminarräume. Martina Merz von der Designagentur merzpunkt besuchte vergangene Woche unsere ÖLV Drittsemester*innen im Modul „ Agrar- und Lebensmittelmarketing“ von Dr. Christina Bantle.

Zwei Tage lang gab es Wissenswerte(s) aus der umweltorientierten Designagentur.


Erst die Theorie, dann die Praxis. Die studierte Designerin gab unseren Studis eine Einführung in den Biomarkt, -marken und -konsument*innen. Romantik und Realität prallten aufeinander. Welche Herausforderungen gibt es für den Naturkostfachhandel, welche hat der konventionelle Lebensmittelhandel schon angenommen. Wie sieht der (Super)Markt der Zukunft aus? Workspace, WLAN … in München gab es sogar ein Popup Restaurant von den ALDI Albrecht Brüdern, soso.


Neben Beispielen erklärte Martina Merz auch ihre Werkzeuge. Man nehme die Sinus Milieus und das limbische System und konzentriere sich auf das Wesentliche. Am Produktbeispiel Frischkäse vom Hof Butendiek zeigte sie, wie eine Markenstrategie aufgefrischt werden kann.

Merke: Fühlen statt lesen und die Frage „Was sehe ich von meiner Marke, wenn ich die Augen zukneife?“


Am zweiten Tag ging es für die Studierenden dann ans Eingemachte. Bewaffnet mit viel Altpapier (Magazinen) wurde unter Zeitdruck gerissen, geklebt und innovativ kreiert.

Im Workshop drehte sich alles um den Perspektivwechsel. Die Studierenden tauchten in Kleingruppen in „ihr“ Sinus Milieu ein: Was hilft den Performern beim noch-besser-Performen, wie viel Spaß vertragen die eher pragmatischen Hedonisten, was kann man den Sozial-Ökologischen (noch) Gutes tun? Zeitdruck half, den Kopf weitgehend auszuschalten und einfach mal zu machen. Es entstanden wilde Collagen, aus denen Produktinnovationen für den Hof Butendiek entwickelt wurden. In der Finissage wurden Lakritz-Salz-Joghurt im To-Go-Tetraeder, der Käselaib „Kräuterkobold“ und Quark im Cremetiegel für die gestresste Schönheit präsentiert. Große Frage: Was war wohl für wen? Diskussionen gab’s zur Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von Innovationen und zum Denken in Schubladen – notwendig und hilfreich oder nix für uns?

Merke: Die Frage „Was hat der eigentlich für ein Problem?“ hilft, passende Innovationen zu entwickeln. Zeitdruck auch.


Unser Studiengang trägt den Titel Ökolandbau und Vermarktung. Zukünftige Ökolandbauern und -bäuerinnen und angehende Vermarkter*innen wissen nun: Design muss sein!

Und: Erst mal Kopf ausschalten, dann wieder anschalten – so kommen Kreativität und Sinn zusammen.

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