Prof. Dr. Anna Maria Häring vertritt an unserem Fachbereich die Professur für Politik und Märkte in der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Seit 2012 hat sie eine unserer Forschungsprofessuren inne. Einige ihrer Forschungsprojekte möchten wir heute vorstellen:
Öko wächst aus einer Nische in etwas ganz Großes, die kleine Bewegung ist 2017 längst in mittelgroßen Wirtschaftsstrukturen angekommen. Die Qualität der Produkte darf beim Wachstum nicht leiden. Beim Projekt Healthy Growth analysierten Anna Häring und Susanne von Münchhausen den Wachstumsprozess der Ökolebensmittelwirtschaft. Im Ergebnis gab es Handlungsempfehlungen für Praxis und Politik. Gerade wachsende mittelgroße Betriebe und Initiativen profitieren von den Forschungsergebnissen. Studentische Beteiligung gab es im Projekt auch - Michaela Haack verfasste Ihre Bachelorarbeit zum Thema "Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der öffentlichen Beschaffung von Verpflegungsdienstleistungen" und erhielt dafür passenderweise sogar noch den Forschungspreis der Biolebensmittelwirtschaft.
Nachhaltigkeit in Land- und Fischereiwirtschaft, große Themen - großer Forschungsbedarf. Das Projektteam beschäftigte sich mit der Entwicklung von politischen Steuerungsinstrumenten, die Landwirt*innen und Fischer*innen helfen. Denn die Globalisierung und immer intensivere Produktionstechnik stellen diese vor neue Herausforderungen. Bachelorette Teresa Lukaschik schrieb hier ihre Abschlussarbeit und beschäftigte sich mit Möglichkeiten und Grenzen der Ergebnisorientierung in der Agrarumweltpolitik.
Wie werden wir alle satt?
Im Falle einer Projektbewilligung finden Anna Häring, Charis Braun und Henrike Rieken vielleicht eine Antwort darauf. Zumindest für alle Berliner*innen unter uns.
Mit einer operationellen Gruppe zusammen möchte das Forschungsteam schauen, wie Berliner*innen durch Brandenburger Gemüsebäuer*innen mit (Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln) versorgt werden können.
Was wollen die Konsument*innen und was brauchen die Produzent*innen und Verarbeiter*innen? Circa 700 Brandenburger Biobetriebe wurden dafür angeschrieben, 30 antworteten. Bei einem ersten Treffen in Eberswalde im Herbst 2016 wurden die Ziele der operationellen Gruppe diskutiert. Das Projektteam nimmt mit dem Projekt nun auch noch bei einem europäischen Wettbewerb teil, die EU fördert Projekte die sich mit der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität und Nachhaltigkeit beschäftigen.
Im Projekt erforschte Anna Häring mit Sabrina Scholz, Ralf Bloch und Ulrike Knuth, wie es um die experimentellen Kompetenzen von Landwirt*innen und Berater*innen steht.
Die Rahmenbedingungen ändern sich für diese Akteur*innen ständig. Klimawandel und die Agrarpolitik stellen sie immer wieder vor neue Herausforderungen. Wie gehen diese damit um? Und wie können sie eigene praxisfähige Experimente durchführen? Im Forschungsprojekt entwickelte das Team unter anderem ein Konzept für Meisterfortbildungskurse. Die Landwirtschaftsmeister*innen bewerteten den Kurs mit sehr gut und der die ein oder andere forscht nun in Eigenregie auf dem Hof.
Aufstieg durch Bildung gemeinsam mit Evelyn Juister und Martin Nobelmann entwickelte Anna Häring das Zertifikatsprogramm Soziale Landwirtschaft.
Zum Ablauf: Zu Beginn und zum Abschluss eines Moduls gibt es geblockte Wochenendveranstaltungen an der HNEE, zwischendurch lernen die Modulteilnehmer*innen online via Selbststudium. Die Praxis darf bei uns natürlich auch nicht fehlen und so gibt es auch noch tageweise Hospitationen auf Betrieben.
Lehrende des Moduls sind Hochschulangehörige und Externe: Beispielsweise Gerriet Trei für die Tierhaltung, Ralf Bloch taucht mit den Teilnehmer*innen in die Pflanzenwelt ein und Thomas van Elsen in die Soziale Landwirtschaft. Nach der kostenlosen Pilotphase werden die Kurse ab Januar 2018 kostenpflichtig angeboten, die Module sind folgende:
#1 Landwirtschaft für Quereinsteiger*innen
#2 Soziale Arbeit für Quereinsteiger*innen
#3 Basiswissen Soziale Landwirtschaft
#4 Meine Zukunft in der Sozialen Landwirtschaft
In diesem Sinne auf eine zukunftsfähige Landwirtschaft.
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