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Für die Macher*innen und Vordenker*innen von Morgen // Das Deutschlandstipendium an der HNEE

Aktualisiert: 28. Okt. 2021


photo credits go to Ulrich Wessollek

Auch zum Wintersemester 2018/19 vergab die HNEE wieder insgesamt 38 HNEE-Deutschlandstipendien. Unter Ihnen Stipendiatin Irina Kirsanova. Sie studiert seit dem Wintersemester 2017/18 Landschaftsnutzung und Naturschutz an der HNEE. Irina stammt aus Russland und ist der lebende Beweis dafür, dass es schon Menschen mit den spannendsten Lebens-(um)wegen an die HNEE geführt hat.


Und so hat sich auch Irina nach einem abgeschlossenen Diplomabschluss (2009) in Geschichte und Archivwissenschaften und als angehende Doktorandin dazu entschieden, einen ganz neuen Weg einzuschlagen. ,,Ich entschied mich, LANU zu studieren, weil ich mich für die Etablierung und das Management von Großschutzgebieten interessiere und in der Zukunft in diesem Bereich tätig sein möchte. Vor Beginn meines Studiums an der HNEE unterstütze ich Bekannte in Georgien bei der Organisation und Verwaltung eines kleinen Tourismusunternehmens im Bereich der Kundenwerbung, Korrespondenz mit Touristen*innen, Routenplanung, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit. Georgien ist ein Land, dass ich durch zahlreiche Reisen und persönliches Engagement gut kennen und lieben gelernt habe und in dem ich später im Bereich der Landschaftsplanung, des Naturschutz und der nachhaltigen Entwicklung tätig sein möchte. Ich hoffe das der Studiengang mir dafür den Weg ebnen wird. ‘‘



Vor allem für Studierende, die aus dem Ausland und nicht im Rahmen des ERASMUS Programmes zum Studieren an die HNEE kommen, kann es finanziell manchmal schwierig werden, da die Fördermöglichkeiten für Studierende ohne deutsche Staatsangehörigkeit begrenzt sind und sie meist keine finanzielle Unterstützung erhalten. Um einen Nebenjob kommt man also kaum herum.


Das Deutschlandstipendium bietet an dieser Stelle Entlastung und die Möglichkeit, sein volles Potential auszuschöpfen und sich ungehindert auf das Studium konzentrieren zu können.

Es stellt außerdem eine Anerkennung der eigenen Leistungen dar und liefert einen Anreiz sich sozial zu engagieren und persönlich weiterzuentwickeln. Dabei gestaltet die Hochschule selbst das Bewerbungsverfahren und wählt die Stipendiat*innen aus. Es können sich Studierende aller Nationalitäten bewerben, so lange sie an der HNEE immatrikuliert sind.


Für mindestens zwei Semester und maximal bis zum Ende der Regelstudienzeit erhalten die Stipendiat*innen monatlich 300 Euro Unterstützung. Das Fördergeld setzt sich dabei zu gleichen Teilen aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung & Forschung (BMBF) und Geldern von privaten Förderern zusammen. An der HNEE werden die Stipendien überwiegend leistungsorientiert vergeben. Doch neben den Leistungen werden bei der Auswahl der Stipendiat*innen weitere Auswahlkriterien berücksichtigt, darunter gesellschaftliches Engagement, der persönliche Werdegang der Bewerber*innen und die Überwindung besonderer biografischer Hürden, wie die sozialen und familiären Umstände.



Dabei ist das besondere Etwas nicht zu unterschätzen: ,,Meine Bewerbung war durch eine klare Zielstellung für die Zukunft gekennzeichnet, die darin besteht, nach meinem Studienabschluss an den Naturschutzprojekten in der Region des Südkaukasus teilzuhaben. Viele meiner persönlichen Interessen und Tätigkeiten sowie mein Praktikum in Armenien für die Michael Succow Stiftung und im Rahmen des LaNu Studiums (Pflichtpraktikum 3. Semester) sind mit diesem Ziel verwoben. Und vielleicht ist auch die ganze Geschichte an sich schon etwas Besonderes. Das eine Frau aus Russland nach Deutschland kommt, um Naturschutz zu studieren, um später im Südkaukasus leben und arbeiten zu können. Eine Geschichte von der man wohl nicht alle Tage hört. Ich habe deutlich gemacht, dass ich bereit bin einen weiten Weg auf mich zu nehmen um etwas zu ändern. Im wahrsten Sinne des Wortes.‘‘


Die Nachricht über die Bewilligung des Stipendiums hat Irina während ihres Praktikums in Armenien erreicht: ,,Ich war ziemlich aus dem Häuschen und natürlich ist mir auch eine ungeheure Last von den Schultern gefallen. Ich habe mich nicht nur unheimlich geehrt gefühlt, ein Teil meiner finanziellen Situation war mit dem Stipendium geklärt. Ich konnte mich etwas entspannen, das kommende Semester motiviert angehen und mich voll und ganz auf's Studieren konzentrieren.‘‘


Insgesamt sind für die Förderperiode 2018/19 146 Bewerbungen von HNE Studierenden eingegangen. Unter Ihnen waren 37 Studienanfänger*innen und 21 Bewerbungen internationaler Bewerber*innen, unter ihnen auch Irina.


Vor allem internationale Studierende und damit keine Muttersprachler*innen haben im Bewerbungsverfahren für das Deutschlandstipendium vielleicht die ein oder andere Hürde zu nehmen. ,,Für mich persönlich gestalteten sich das Bewerbungsverfahren und die Bewerbung an sich nicht besonders schwierig.‘‘ berichtet Irina. ,,Ich habe in der Vergangenheit schon des Öfteren ähnliche Bewerbungen und Motivationsschreiben auf Deutsch verfasst. Unter anderem während der Suche nach Praktikumsstellen. Für das LaNu Studium sind außerdem Deutschkenntnisse erforderlich. Die Bewerbung für das Deutschlandstipendium ist außerdem auch auf Englisch möglich. Im Vergleich zum Bewerbungsverfahren für das Deutschlandstipendium stellen das Studium und insbesondere die Prüfungen eine größere Herausforderung für mich dar.‘‘


Die Vergabe der Deutschlandstipendien fand am 21. November 2018, zusammen mit der durch den Förderverein der HNEE prämierten Gunther-Wolff-Preis-Vergabe statt. Der Festvortrag zum Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit – Unsere Zukunftschancen?“ wurde von Dr. Maja Göpel gehalten.


Und welches Fazit zieht Irina aus dem Deutschlandstipendium? ,,Für mich ist das Deutschland-stipendium eine Bestätigung meiner Leistungen und die beste Motivation, meinen Weg weiter zu gehen!‘‘


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