Alle Poster sind en détail hier runter zuladen.
Anfang April traf sich der prominent besetzte Transferbeirat der HNEE, der die Hochschule bei der Umsetzung der Transferstrategie berät. Im Anschluss an die Sitzung stellten wir RUNer*innen aus dem 4. Semester den Beiratsmitgliedern unsere Ergebnisse aus dem Modul „Regionale Nachhaltigkeitstransformation“ vor. In diesem Wahlpflichtmodul von Prof. Dr. Benjamin Nölting hatten wir im Sommer 2018 mit dem kleinsten Biosphärenreservat Deutschlands, dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft in Sachsen zusammengearbeitet. Die strukturschwache, ländliche Region beinhaltet eines der größten Teichgebiete Deutschlands, ein ehemaliges Braunkohletagebau-Gebiet und ist darüber hinaus zweisprachig (Sorbisch und Deutsch).
Fragen über Fragen
Die Verwaltung des Biosphärenreservats hatte uns Studierenden verschiedene Themen und Fragen gestellt, die wir bearbeiten sollten: Wer sind relevante Akteur*innen (Strukturen, Netzwerke) der nachhaltigen Regionalentwicklung in der Region und wie kann sich das Biosphärenreservat in diesen Prozess einbringen? Wie ist das Selbstverständnis der Dörfer in Bezug auf das Biosphärenreservat, welchen Handlungsbedarf und welches Entwicklungspotenzial gibt es? Wie können regionale Wertschöpfungsketten mit alten Getreidesorten, die im Biosphärenreservat angebaut werden, gestaltet und entwickelt werden?
Antworten in Posterform
Mit dem Ansatz des forschenden Lernens arbeiteten wir in drei Gruppen an den Aufgaben und machten gegen Semesterende eine Exkursion in das Biosphärenreservat, um dort mit den Menschen vor Ort zu sprechen, Interviews zu führen und „Land und Leute“ kennen zu lernen. Wir bewunderten die einzigartige Landschaft und bekamen einen Eindruck von den Herausforderungen dieser strukturschwachen, aber „natur-reichen“ Region. Die Ergebnisse sollen der Biosphärenreservatsverwaltung bei der weiteren Arbeit helfen: So zeichnete eine Arbeitsgruppe die weitgehend regionale Wertschöpfungskette zum Bier als alten Getreidesorten (Braugerste) nach und stellte erstmals alle beteiligten Akteure in einer Übersicht zusammen. Eine gute Grundlage, um Landwirt*innen und Brauereien enger miteinander zu vernetzen. Eine andere Gruppe identifizierte 70 Akteure der Regionalentwicklung und zeichnete deren Netzwerkstrukturen nach, so dass die Biosphärenreservatsverwaltung einen besseren Überblick hat, wo sie sich noch engagieren sollte. Zu diesen Ergebnissen wurden Poster erstellt, die dem Biosphärenreservat überreicht wurden und dort im „Haus der Tausend Teiche“ ausgestellt werden sollen (vgl. Foto der Posterübergabe 2019).
Praktizieren geht über Studieren
Diese Poster stellten wir auch dem Transferbeirat vor. Bei Brezeln und Wein skizzierten wir unsere Ergebnisse und unsere Arbeit mit dem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft als Beispiel für Nachhaltigkeitstransfer in der Lehre. Besonders die Kooperation mit dem Biosphärenreservat war Thema in der anschließenden Diskussion. Spannend für uns waren die unterschiedlichen Interessen und Erwartungen, die die verschiedenen Akteursgruppen in der Oberlausitz an uns herantrugen, und dass wir solche Projektarbeiten nicht „für die Schublade“ zu produzieren, sondern ganz praktisch einen Beitrag für die Regionalentwicklung leisten können. Dass dann auch der Transferbeirat lebhaftes Interesse an unserer Arbeit zeigte, war ein gelungener Abschluss eines rundum sehr interessanten Moduls.
Mehr Infos zum Biosphärenreservat gibt es hier.
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