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Schicksal des Moores - Exkursion ins Finowtal



Im Rahmen des Moduls “Grünland und Futterbau” sind Ökolandbau-Studierende des zweiten Semesters ins Finowtal gefahren, um sich den moorigen Standort anzugucken und einiges über seine Entstehung und Nutzung zu erfahren. Lehrende Prof. Dr. Inga Schleip , Gerriet Trei und Dr. Jana Chmieleski haben ihnen dabei geholfen.


Nach einer kleinen Radtour den Finowkanal entlang sind die ÖLV*innen auf der Grünland-Weide angekommen. Vor mehreren Jahrzehnten konnte man hier nicht so gut trockenen Fußes spazieren, damals war es viel zu nass.


Nachhaltig?

Doch der Mensch hat dieses Niedermoor durch Gräben entwässert und als Weide benutzt. Aus landwirtschaftlicher Perspektive könnte man das als sinnvoll bezeichnen, denn Moore sind Speicher organischer Substanz und von Nährstoffen, die erst nach der Entwässerung für die Pflanzen verfügbar werden. Doch die klassische Frage, die wir uns als HNEE-Studierende immer stellen müssen: “Ist es nachhaltig?”


Entwässerung schafft Leid

Die Antwort ist eindeutiges Nein. Wie Frau Chmieleski bei der Entnahme des Bodenprofils erzählte, wird Torf durch Entwässerung stark abgebaut. Nach 30 Jahren, so schätzt sie, soll hier nur Sand bleiben. Das heißt: die 40 cm Torf-Schicht, die sich für 400 Jahre (Torf wächst um 1 mm pro Jahr) hier gebildet hat, wird in ein paar Jahrzehnten zunichte gemacht.

Beim Zersetzen der organischen Substanz werden nicht nur pflanzennotwendige Nährstoffe, sondern auch umweltschädliche Emissionen, wie CO2 freigesetzt. Allein in Brandenburger Mooren sind 188 Millionen Tonnen organischer Kohlenstoff gespeichert. Weltweit emittieren entwässerte Moore 7% der anthropogenen CO2-Emissionen. Nicht zuletzt leiden durch Entwässerung moorspezifische Pflanzen- und Tierarten, die ihren natürlichen Lebensraum verlieren.


Traurige Erkenntnisse. Allerdings ist es den Studis gelungen, die Sonne zu genießen und Spaß bei der Gräserbestimmung zu haben.

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