Wenn die Herbstsonne noch einmal scheint, lockt es LANUs hinaus in die freie Landschaft. Und da das letzte Inlandeis hier nicht folgenlos durchgerauscht ist, ist die auch nicht immer platt. Die Hochfläche des Barnim grenzt im Osten an das Oderbruch, das nur knapp über dem Meeresspiegel liegt. So entstanden an dieser Grenze Höhenunterschiede von über 100 Metern! Das ist für Brandenburger*innen schon fast alpin.
In und um Bad Freienwalde geht es sogar noch höher hinaus. Wer schwindelfrei ist (oder es werden möchte), kann sich auf den 12 Kilometer langen Turmwanderweg begeben und dabei in der Wandersaison von April bis Oktober sogar ein „Turmdiplom“ absolvieren. Der Wanderweg führt auf vier Türme, über Hügel, Berge (wie den Märkischen Watzmann!), durch Schluchten, hinab in Täler, in denen Seen ruhen, durch Forst und Wald bis in die Stadt. Natürlich sind die Türme auch einzeln zu besichtigen. Solange die Aufräumarbeiten nach Sturm Xavier laufen, ist der Verbindungsweg durch den Wald besser zu meiden.
Bismarck-, Schanzen-, Aussichts- und Eulenturm bieten einen einmaligen Panoramablick über das Umland. Oben angekommen, pfeift einem der Wind um die Nase. Bei klarem Wetter reicht die Sicht mindestens bis zum 10 Kilometer entfernten Schiffshebewerk Niederfinow. Besonders in den kommenden Wochen dürfte sich ein Aufstieg lohnen, wenn die umliegenden Waldgebiete ihre Farbe wechseln.
Der hölzerne Eulenturm gehört zum Haus der Naturpflege, der Schanzzenturm zur nördlichsten Skisprunganlage Deutschlands.
Aussichtsturm und Bismarckturm stehen jeweils seit über 120 Jahre an ihrem Platz. In ihre Backsteine haben schon Generationen von Besucher*innen ihre Namen geritzt.
Die Fußwege zu den Türmen sind gut ausgeschildert und bescheren ordentliche Wadenmuskeln. Schließlich geht es auf über 1000 Dezimeter hinauf.
Wer sich am Eberswalder Bahnhof in eine Bummelbahn setzt, ist in einer halben Stunde in der alten Kurstadt. Mit etwas Zeit und Muße findet man dort auch noch die Kurfürstenquelle, die Kapelle, die Blaue Zwiebel und den Thüringer Blick.
Ein guter Rat, den schon Theodor Fontane gab: „An einem Sommer( auch Herbst-, Winter- oder Frühlings)morgen, da nimm den Wanderstab, es fallen deine Sorgen wie Nebel von dir ab.“
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