Was macht eigentlich Marko Markov?
Aktualisiert: 31. Jan. 2022
In der Rubrik „Was macht eigentlich ...?“ erzählen unsere Alumni aus ihrer Zeit nach dem Studium. Dieses Mal berichtet der ehemalige ÖLV- und ÖAM-Student Marko Markov. Mittlerweile ist er Produktmanager bei Byodo Naturkost in Oberbayern.

Foto: Marko Markov
Was hast du in Eberswalde studiert?
Ich habe von 2014 bis 2017 den Bachelor Ökolandbau und Vermarktung studiert. 2018 habe ich mit dem Master Öko-Agrarmanagement weitergemacht und im Sommer 2020 das Studium abgeschlossen.
Warum hast du dich damals für Eberswalde entschieden?
Das war für mich keine sofortige Entscheidung. Ich habe mich tatsächlich zuerst an der HU Berlin für den Studiengang Gartenbauwissenschaften beworben. Erst im letzten Moment bin ich durch eine Google-Suche auf die HNEE und den Studiengang Ökolandbau und Vermarktung aufmerksam geworden. Bevor ich nach Eberswalde kam hatte ich die Befürchtung, dass es ein sehr kleiner, abgeschiedener Ort ist, wo wenig los ist. Mit der Zeit habe ich allerdings gemerkt, dass dies gar nicht der Fall ist. Eberswalde ist sehr grün und liebenswert, sehr alternativ und liegt sehr nah an der Großstadt.
Wo und wie hast du während deines Studiums Praxiserfahrung gesammelt?
Ich habe während des Bachelor-Studiums ein Praktikum in einer CSA (Community Supported Agriculture) in Südfrankreich gemacht. Da durfte ich bei verschiedenen Produzenten vor allem im Gemüsebau, aber auch im Obstbau und in der Olivenproduktion Erfahrungen sammeln. Im Master-Studium wurde mir klarer, dass ich eher im nachgelagerten Bereich tätig sein möchte. Es hat sich eine Praktikantenstelle bei Byodo Naturkost in Oberbayern ergeben. Ich war hauptsächlich im operativen Einkauf tätig, sprich in der Lieferantenkommunikation und in der Abwicklung der Transporte. Ich durfte aber auch meinen Vorgesetzten im strategischen Einkauf, z.B. bei Lieferantenverhandlungen und auf Messen begleiten.
Worüber hast du deine Abschlussarbeit geschrieben?
In meiner Masterarbeit ging es um unverpackt-Lieferketten in der Bio-Branche, d.h. die Lieferketten, die in unverpackt-Läden münden. Konkreter ging es darum, welche Chancen und Hürden Bio-Lebensmittelhersteller in unverpackt-Lieferketten sehen.
Anm.d.Red.: Die Masterthesis fand im Rahmen des unverpackt-Projektes statt.
Und was war das Ergebnis?
In der Arbeit hat sich herausgestellt, dass unverpackt-Lieferketten ein enormes Potenzial für die Bio-Branche haben. Wir sehen, dass „Bio“ mittlerweile auch bei jedem Discounter zu finden ist, teilweise sogar in Bio-Verbandsqualität. Der Bio-Fachhandel wird nach neuen Alleinstellungsmerkmalen suchen, um sich vom konventionellen Lebensmitteleinzelhandel weiter abzugrenzen. Eine unverpackt-Strategie, z.B. durch Lebensmittel in Mehrweg-Verpackungen und in großen Bins zum Selbst-Abfüllen könnte so ein Alleinstellungsmerkmal für die Bio-Branche darstellen.
Wo hat es dich nach dem Studium hingezogen? Was machst du jetzt?
Momentan wohne und arbeite ich in Mühldorf am Inn in Oberbayern. Ich bin Produktmanager bei Byodo Naturkost, wo ich vor einem Jahr mein Praktikum gemachte hatte. Ich betreue diverse Warengruppen, untersuche wie sie sich entwickelt haben und arbeite an deren Weiterentwicklung.
Wie geht es für dich weiter?
Selbst wenn mein Studium bereits hinter mir liegt, merke ich wie viel man noch lernt bzw. wie wichtig neue Erkenntnisse sind um voranzukommen. Jeden Tag lerne ich weiter und bin froh, wenn ich einen positiven Beitrag für die Bio-Branche leisten darf.
Was nimmst du aus Eberswalde mit?
Dank der HNEE habe ich mein Berufsfeld gefunden. Am Anfang des Studiums hatte ich wenig Ahnung, was ich aus den eigenen Interessen und Fähigkeiten machen soll. Das Studium und die Praktika haben mir geholfen, eine passende Richtung zu finden. Eberswalde war für mich aber auch erfüllt von wertvollen Freundschaften innerhalb und außerhalb der Hochschule. Ich glaube, solche Freundschaften halten sich, auch wenn die physische Entfernung größer wird.
An welches Ereignis aus deiner Studienzeit erinnerst du dich gerne?
Ein sehr prägnantes Ereignis für mich war die Obst- und Weinbau-Exkursion 2017. Wir waren unterwegs im Saale-Unstrut-Gebiet mit unserem Dozenten und Kommiliton*innen. Besonders bereichernd war für mich der Austausch mit den Leiter*innen der besuchten Betriebe. Ich werde aber auch nie die schöne Gegend und die tolle Zeit mit den Kolleg*innen vergessen. Die Exkursion war eine Art Abschlussfahrt für viele, die später nicht mit dem Master an der HNEE weitergemacht haben.
Vielen Dank für das Interview!