top of page

Ökodörfer - die Rettung für multiple Krisen unserer heutigen Lebensrealität?

Mit dieser Frage haben wir uns im Zuge unseres Projektes „Agrotopia“ mehrere Monate lang beschäftigt. Mit „wir“ meine ich acht Kommiliton*innen (Nikita, Valentin, Luna, Christian, Janni, Luise, Nils und Michelle) und mich, die sich zu dem Zeitpunkt alle im ersten Semester an der HNEE befanden und in dem Modul „Einführung in die Nachhaltige Entwicklung“ das Thema „Agrotopia“ gewählt haben. Das Projekt sollte uns mit dem Konzept des Ökodorfs als Ansatz für eine nachhaltige Regionalentwicklung vertraut machen und dabei Themen wie das Dörfersterben und alternative Lösungsansätze beinhalten.


Als wir uns allerdings Mitte Oktober zum ersten Mal auf dem Stadtcampus trafen, ist uns recht schnell aufgefallen, dass dieses Modul nur einen geringen Praxisanteil hat und vor allem auf theoretischer Basis und Informationen aus dem Internet basieren soll. Das Ziel des Projektes war in unserem Fall der Podcast. Diesen wollten wir möglichst spannend gestalten und standen zunächst vor der Frage, wie wir das schaffen können. Klar war nur, dass wir uns alle irgendwie für eine alternative Lebensweise interessieren und uns teilweise vorstellen könnten, später mal in einem Ökodorf zu leben.

Ich gehe davon aus, dass sich die meisten von euch etwas unter dem Begriff Ökodorf vorstellen können. Falls euch das aber doch nichts sagt, kann ich euch nur umso mehr empfehlen, unseren Podcast anzuhören.

Unser Arbeitsprozess

Der Anfang war für uns nicht leicht, da wir uns alle auf verschiedenen Wissensständen befanden. Während einige von uns z.B. schon einmal in einem Ökodorf gearbeitet haben, hatten andere aus der Gruppe nur eine vage Vorstellung von dem Begriff. Um unsere Kapazitäten, etwa unsere verfügbare Zeit aber auch unsere verschiedenen Wohnorte, optimal nutzten zu können, haben wir uns aufgeteilt. Wir bildeten drei Gruppen, wobei zwei Gruppen ein Ökodorf bzw. eine Lebensgemeinschaft besucht haben (u.a. das ZEGG Bildungszentrum) und eine Gruppe sich intensiv mit der Webseite des Ökodorfs Sieben Linden (sie auch Blogbeitrag auf Ackerdemiker.in zu „Sieben Linden“) beschäftigt hat. Somit konnten wir ein gewisses Spektrum von verschiedenen Ökodorf-Perspektiven abdecken. Im Zuge des Moduls fand wöchentlich ein Treffen unserer Projektgruppe statt. Als wir genug Informationen in unseren Teilgruppen gesammelt hatten, teilten wir uns erneut auf. Nikita, Valentin und Luna wollten den Podcast als Sprecher*innen gestalten, Christian, Janni und Luise unsere Präsentation (die zur Projektvorstellung und Notengebung diente), Nils und Michelle übernahmen die technischen Arbeiten und schnitten unseren Podcast und unser Video und ich (Marie) war für diesen Begleittext verantwortlich. Im Hinterkopf für unseren Podcast mussten wir dabei immer die SDGs (Sustainable Development Goals) haben, die ein Schwerpunkt unseres Moduls sind.

Es gibt 17 SDGs, die mit der 2030-Agenda der UN zur Verwirklichung einer weltweiten, nachhaltigen Gesellschaft, als Zukunftsvertrag, beschlossen wurden. Unser Podcast befasst sich mit drei SDGs, und zwar11: Nachhaltige Städte und Gemeinden, 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion, 15: Leben an Land).

Durch unsere Ausflüge bekamen wir sowohl die positiven Aspekte der Lebensweise in einem Ökodorf mit, was vor allem den Einfluss auf die Umwelt und das Potenzial angeht, als auch die Schwierigkeiten, die sich fast ausschließlich auf das soziale Miteinander beziehen.

Mit Potenzial meine ich, dass in der Gemeinschaft individuelle Ideen, wie der Umgang mit (nachhaltigen) Ressourcen und der Konsum des Ökodorfs, ganz anders hinterfragt und neu umgesetzt werden können, als es zum Beispiel in großen Städten wie Berlin möglich wäre. Das betrifft unter anderem die Selbsterhaltung bzw. den Eigenanbau. Auch die sozialen Strukturen und Entscheidungsprozesse definiert jedes Ökodorf für sich selbst und bildet dadurch ein individuelles Entscheidungsorgan. Klargeworden ist, dass sich natürlich jedes Ökodorf unterscheidet, was z.B. die Lebensweise und Ziele angeht und es schwer ist, Dinge zu verallgemeinern.


Auf Grund all dieser Informationen und Erkenntnisse wurde von uns ein Skript erstellt, welches die grobe Gliederung für unseren Podcast darstellte und die wichtigsten Stich- und Ansichtspunkte der Sprecher*innen beinhaltete, die während des Podcasts aufgegriffen werden sollten. Um die Leitfrage zu beantworten, haben wir verschiedene Argumente formuliert, wobei Luna und Valentin diese im Podcast durch gegenseitige Positionen darstellen sollen. Luna vertritt dabei vor allem die „naive“ und positive Perspektive auf Ökodörfer, die sie sich auf Grund ihrer (bzw. unserer) Internetrecherche angeeignet hat und Valentin versucht mit seiner realistischen, zum Teil kritischen Perspektive, die er durch Erfahrungen in einem Ökodorf über einen längeren Zeitraum sammeln konnte, auch die schwierigen Seiten des Zusammenlebens im Ökodorf zu zeigen. Schließlich konnte der Podcast aufgenommen werden, dem die anfänglich gestellte Frage … hier nochmals Frage nennen … zu Grunde liegt.


Welchen Problemen sind wir begegnet?

Das größte Problem, dass wir vor allem am Anfang hatten, war die Kommunikation. Wir kannten uns alle kaum und haben erstmal drei verschiedene Plattformen zur Kommunikation ausprobiert, was sehr stressig war. Es war auch nicht ganz leicht, für neun Menschen einen Termin zu finden, an dem alle können, was vor allem die Ausflüge anging. Außerdem war unser Projekt eines der aufwendigsten aus dem Kurs. Wir haben uns wöchentlich immer bis 17 Uhr in der Hochschule getroffen, um am Projekt zu arbeiten. Wir hatten unseren Podcast auf eigentlich 45 Minuten konzipiert, ihn aber auf Empfehlung des HNEE-internen DILeLa (Digital Innovation and Learning Lab) auf 25 Minutenreduziert. Für Gruppen, die zum ersten Mal einen Podcast aufnehmen ist laut DILeLa kürzer zum Einstieg geeigneter. Zusätzlich hatten wir noch die Aufgabe, den Podcast allein zu schneiden und auch für das Video, welches wir abgeben mussten, haben wir Zeit benötigt. Schließlich durften wir noch den Begleittext verfassen und am Ende die Präsentation über unser Projekt halten.


Was ist gut gelaufen?

Zunächst einmal sollte gesagt werden, dass wir eigentlich alle Freiheiten in der Gestaltung des Projektes hatten. Das hier ist meine erste Gruppenarbeit und ich kann sie darum nicht wirklich vergleichen, aber wir durften das Projekt so gut wie komplett nach unseren Vorstellungen ausleben. Am Anfang war das zwar etwas anstrengend, weil wir uns erstmal eine Basis schaffen mussten. Zum Ende hin wurde es aber echt lustig, weil wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten und unsere Gruppe immer mehr zusammengewachsen ist.


Obwohl wir so viel zu tun hatten, haben wir es immer gut geschafft, uns zu organisieren und Aufgaben gerecht zu verteilen. Das Schöne an der HNEE ist, dass alle verschieden sind und darum haben wir uns sehr gut als Gruppe ergänzt. Die Motivation der Gruppe war sehr hoch und alle waren gut gelaunt bei den Treffen, was uns einfach sehr viel erleichtert hat, denn wir haben von vielen anderen Gruppen gehört, dass das nicht die Regel war. Wir konnten uns für einigen Themen auch Hilfe von unseren Mentor*innen holen, die uns meistens in unserem Tun bestärkt haben.

Ich finde, dass der Podcast sehr gut gelungen ist, vor allem, da er für alle von uns der erste ist. Darum kann ich auch nur allen Studis (bzw. generell Menschen, die sich für Ökodörfer interessieren) empfehlen, sich den Podcast einmal anzuhören und hoffentlich neuen Input zu bekommen.


Wir hoffen, dass euch der Podcast gefällt und vielleicht erkennt ihr ja sogar die ein oder andere Stimme ;)

Gruppenfoto (Foto: Projektgruppe)

bottom of page