Im Dezember 2021 haben wir mit Charis Braun und Evelyn Juister über ihr Projekt „Regionales Bio-Gemüse aus Brandenburg“ gesprochen. Ende 2022 ist als Projektabschluss ein Sachcomic erschienen, in dem die Geschichte über die Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten anschaulich erzählt wird.
Cover und S.14 des Comics "Wertschöpfung gestalten" (Fotos: Mathis Eckelmann)
Eine Großstadt mit einer hohen Nachfrage nach Bio-Produkten umgeben von großen landwirtschaftlichen Flächen – hört sich nach der perfekten Kombination für den Anbau und Vertrieb von regionalen Bio-Lebensmitteln an. Doch das Ganze muss erstmal organisiert und die verschiedenen Akteur*innen müssen zusammengebracht werden. Von der regionalen Erzeugung über die Verarbeitung und Verpackung bis zum Verkauf ist es ein langer Weg, der gut durchdacht und wirtschaftlich sein muss. Die Wertschöpfungskette von Bio-Kartoffeln vom Acker auf den Teller wird im Sachcomic „Wertschöpfung gestalten“ anschaulich dargestellt und erklärt.
Das innovative Format ist ein Ergebnis des fünfjährigen EIP-Projekts „Regionales Bio-Gemüse aus Brandenburg“, das von Seiten der HNEE durch Charis Braun und Evelyn Juister begleitet wurde. „Was wir in fünf Jahren Projektzeitraum erlebt haben, ist so vielfältig, das lässt sich am besten in Bildern erzählen“, sagt Charis Braun. Eine kurzweilige Lektüre für alle, die sich für die Gestaltung regionaler Ernährungssysteme interessieren.
Der Comic stellt die Erfahrungen aus dem Projektverlauf dar und zeichnet anhand der Bio-Kartoffel nach, wie es dem Projektteam gelungen ist, Wertschöpfungsketten für Bio-Lebensmittel in der Hauptstadtregion aufzubauen. Aus der Sicht einer Landwirtin, einer Verarbeiterin und einem Händler erzählt der Comic den Weg der Bio-Kartoffel. So wird deutlich, warum die Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten viel Kommunikation, Wissenstransfer und einer guten Prozessbegleitung bedarf. Der Aufbau einer Wertschöpfungskette ist immer auch ein Aushandlungsprozess von Unternehmer*innen mit verschiedenen Interessen und Ressourcen.
S. 20: Herausforderungen in Wertschöpfungsketten, S. 24: Gruppenberatung, S.29: Sortentests von Kartoffeln, S.45: Ergebnisse (Fotos: Mathis Eckelmann)
Über das Projekt
2018 haben sich die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V. und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) mit über 20 Akteur*innen aus der Landwirtschaft und nachgelagerten Bereichen für das Projekt „Regionales Bio-Gemüse aus Brandenburg“ zusammengeschlossen. Ziel des fünfjährigen Projekts war es, den Bedarf an Bio-Gemüse und Bio-Kartoffeln in der Hauptstadtregion zu einem größeren Teil aus Brandenburg zu decken. Es wurde gemeinsam Wissen aufgebaut, Vernetzungsmöglichkeiten in der Region geschaffen und Vermarktungswege weiterentwickelt. Durch die intensive Prozessbegleitung ist unter anderem das Gemüse-Verarbeitungsunternehmen FBB Frisches Bio-Gemüse Brandenburg GmbH entstanden. Dort haben sich fünf landwirtschaftliche Betriebe, die Regionalwert AG Berlin-Brandenburg sowie ein etabliertes Verarbeitungsunternehmen zusammengeschlossen und verarbeiten Bio-Gemüse und Bio-Salate für Endverbraucher*innen und Großküchen.
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