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Das Klima ist uns nicht egal




In der Woche vom 28. Mai bis zum 2. Juni 2018 fand die Klimaschutzwoche unserer Hochschule statt. Neben klimafreundlichem, regionalem Essen in der Hochschulmensa, der Ausstellung „Wirkung des Kakamega Regenwaldprojektes in Kenia auf die UN-Nachhaltigkeitsziele“ und dem Entgegenfiebern des gerade laufenden Stadtradelns (ab 10. Juni 2018) waren die einzelnen Tage durch verschiedenste Veranstaltungen, wie Diskussionen oder Mitmachtage geprägt.


Draußen drückt die schwüle Luft gegen die Fenster, doch in der Aula in Haus 6 auf dem Stadtcampus ist es merklich kühler – angenehm. Thema der Veranstaltung am Abend sind drei Filme, die inhaltlich zwar nicht direkt mit dem Klimawandel in Verbindung stehen, aber auf dem zweiten Blick doch eine starke Berechtigung haben in diesem Kontext gezeigt zu werden.

Der erste Film heißt „Bauangriff“ von Laura Engelhardt und ist der Gewinner des Filmpreises „Der Stachel“. Ein eigener Preis der HNEE, der Filme zum Thema Nachhaltigkeit Beachtung schenkt. Denn besonders die Nachhaltigkeit stellt einen Diskurs dar, der immer wieder neu geführt werden muss. Der Jury ging es daher überwiegend um Filme, die dem Zuschauer auch unbequem erscheinen und diesen Diskurs in immer wieder einer anderen Perspektive aufleben lassen. In diesem Sinne zeigt uns der Gewinnerkurzfilm eine eigenartige Landschaft, wie sie in den Vororten der stetig wachsenden Metropole Peking entstehen in einem Rhythmus des immer wiederkehrenden Auf- und Abbauens.

Der zweite Film, auch ein Kurzfilm heißt „Topografie einer Autobahn“. Triefend vor sarkastischen, beinahe satirischen Beschreibungen wird die Entstehung eines Autohofes an der Autobahnausfahrt in einem Bayrischen Dorf gezeigt.

Besonders nachdenklich hat jedoch der dritte und letzte Film des Abends gemacht. „Roadside Radiation“ beschäftigt sich in erster Linie mit den Menschen, die nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl ein neues Leben beginnen müssen. Hinter allem steht aber die große Thematik des Heimatverlustes. So haben sich einige Menschen relativ schnell nach der Katastrophe bei der Frage Heimat vs. Strahlung für die Heimat entschieden. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion wird schnell klar: Heimat kann man nicht ersetzen. An dieser Stelle zeigt sich auch der Bezug zu heutigen und künftigen Klimakatastrophen. Denn es werden noch viele Menschen durch die Auswirkungen der Klimaerwärmung ihre Heimat verlieren. Wie diesen Menschen wieder ein neues Heimatgefühl gegeben werden kann, wird dadurch auch zu einer der wichtigen Fragen der Zukunft werden.


Wie wollen wir selber gegen den Klimaschutz vorgehen? Mit dieser Frage muss sich jede*r einmal auseinandersetzen. Die, die es schon getan haben inspirierten Suchende und Neugierige bei dem Projektnachmittag: DIY – Klimaschutz selber machen im Rahmen des dritten Tages der Klimaschutzwoche an der HNEE. Der Tag stand ganz unter dem Stern der verschiedensten Initiativen, Gruppen und Privatmenschen, die mit innovativen Ideen den Klimaschutz selber gestalten und dabei auch anderen helfen wollen aktiv am Klimaschutz teilzunehmen. Als Besucher*in des Projektnachmittags konnte Mensch unter anderem im Innenhof des Stadtcampus im Schatten von Pavillons und Bäumen seinen ökologischen Fußabdruck ausrechnen, etwas über die Ökobilanzierung von Club Mate erfahren, zusammen mit dem Repair Café kaputte Geräte reparieren oder zusammen mit Schöpfwerk Stencils mit eigenen Motiven zum Klimaschutz anfertigen. Eine Stärkung bot der Alnus e.V. mit seiner selbstgemachten Pizza. Das waren nur einige der Vertreter*innen zum Klimaschutz. Die gesamte Veranstaltungsliste findet sich hier.


Weitere praktische Tipps und eine heiße Diskussionen, die nicht nur dem sommerlichen Wetter geschuldet waren, wurden den HNEE-Studierenden, Dozenten und anderen Interessierten am Donnerstag geboten. Der Vortrag von Prof. Dr. Thomas Vogel ging über „Maßlosigkeit und Mäßigung in unserer Kultur. Ist Mäßigung eine Antwort auf falsche Glücksversprechen, Gier und Krisen? Oder hat das Glück des Menschen nichts mit der Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen zu tun? Diese und andere Fragen wurden zusammen mit der Zuhörerschaft erörtert.

So war in der Klimaschutzwoche für jede*n was dabei, der mitdiskutieren, selber ausprobieren oder sich einfach nur informieren wollte.


Steffi Logge berichtet hier über die Podiumsdiskussion zum Auftakt der Klimaschutzwoche
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