Wir berichten oft über ausgezeichnete Abschlussarbeiten und unsere Studierenden - heute berichten wir über ausgezeichnete Lehre und unsere Dozentin Dr. Christina Bantle. Sie erhielt Ende Juni den Landeslehrpreis Brandenburg in der Kategorie „Studentische Vorschläge“. Überreicht wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis Ende Juni von der brandenburgischen Wissenschaftsministerin, Dr. Martina Münch, im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) in Potsdam. Der Vorschlag der Studierenden Frau Bantles Modul „Nachhaltige Ernährungssysteme (NES)“ auszuzeichnen überzeugte die Jury beim diesjährigen Schwerpunkt „Nachhaltiges Lernen -kompetenzorientiertes Prüfen“.
Reisegruppe Eberswalde
Trotz Schienenersatzverkehr und gleichzeitig stattfindender Sommerakademie reiste Christina Bantle mit einer Eberswalder Entourage in die Landeshauptstadt. Mit von der Partie waren unser Präsident Prof. Dr. Wilhelm-Günther Vahrson, unsere Vizepräsidentin für Studium und Lehre Prof. Dr. Heike Walk, unsere studentischen Vizepräsidentin Linda Loreen Loose und Studierende // Modulteilnehmer*innen, die die Dozentin für den Preis vorgeschlagen hatten.
Der Preis (und die Umgebungstemperatur) ist heiß
Der Landeslehrpreis wird einmal im Jahr vom MWFK vergeben, letztes Jahr erhielt ihn unter anderem Waldcampusdozent Mario Schmitz (oben links im Bild). Dieses Jahr gab es insgesamt 37 Bewerber*innen, 10 Vorschläge gingen von Studierenden ein und 27 Dozierende bewarben sich selbst. Nachdem im Mai von der Jury eine Vorauswahl getroffen wurde, stellten die Auserwählten Ende Mai im Rahmen eines Vortrags ihr (Lehr)konzept vor. Drei Gewinnerinnen, jep the future is female, wurden daraufhin ausgewählt und nahmen schließlich den Preis bei sommerlichen Temperaturen im Ministerium entgegen.
Was wurde ausgezeichnet? Nachhaltige Ernährungssysteme – das Modul
Das Wahlpflichtmodul mit 3 Semesterwochenstunden und 6 ECTS fand letztes Wintersemester zum dritten Mal statt. Es ist ÖLV*Innen und LaNus im 5. Semester wählbar.
Im Wintersemester 2016 begleitete ein Graphic Recorder das Modul und veranschaulichte die Modul-Inhalte visuell. Inhaltlich orientieren sich Studierende während des Moduls am Metabolic Food Report, methodisch wird nach Constructive Alignment gearbeitet... womit wir auch beim diesjährigen Schwerpunkt des Preises wären, denn der Report und insbesondere die Methode beinhalten nachhaltiges Lernen und kompetenzorientiertes Prüfen.
Nachhaltige Ernährungssysteme – die Prüfungsleistung
Mittels Constructive Alignment erarbeiteten Studierende im Modul ein selbstgewähltes Thema kritisch und erstellten aus den Daten ein Portfolio. Zu Themen wie beispielsweise Ernährungssouveränität oder Lebensmittelverschwendung nahmen sie verschiedene Perspektiven ein. Dafür wählten sie zwei für sie besonders wichtige wissenschaftliche Paper und kommentierten diese, verfassten einen journalistischen Beitrag und einen wissenschaftlichen Text sowie eine thematisch passende Grafik. Am Ende erstellte sie ein persönliches und inhaltliches Resümee zur Lehrveranstaltung.
Nachhaltige Ernährungssysteme – die Expertin
Die Studierenden erarbeiten so unterschiedliche Lösungen für ein nachhaltigeres Ernährungssystem. Für die Modulverantwortliche Christina Bantle spielt bei den verschiedenen Lösungen die soziale Gerechtigkeit eine große Rolle. Ihrer Meinung nach muss ein nachhaltiges Ernährungssystem Menschen miteinbeziehen und -wirken lassen. Es ist anpassungsfähig und bietet Räume an, in denen sich Menschen treffen und austauschen. Als dynamisches System entwickelt es sich in den verschiedenen Formen wie zum Beispiel in der Landwirtschaft, -nutzung und in nutzungsfreien Schutzgebieten ständig weiter, wobei ihrer Meinung nach insgesamt deutlich weniger Tiere als aktuell gehalten werden.
Was passiert eigentlich mit den 5.000 Euro Preisgeld?
Neben Blumen und einer Urkunde, gab es 5.000 Euro Lehrgeld für die Gewinnerinnen. Christina Bantle lädt damit unter anderem alle Teilenehmer*innen ihres Modul „Nachhaltige Ernährungssysteme“ in unser benachbartes Café „Kobamugasmus“ ein. Dann investiert sie wahrscheinlich noch in einen Sprachkurs in Frankreich und in mehr Exkursionen und externe Referent*innen für die Studierenden.
Und sonst so?
In der Lehre ist Christina Bantle bei den ÖLV*innen und LANUS für die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens (1. Semester) und die Empirische Sozialforschung (6. Semester) zuständig. Außerdem gibt’s es für die ÖLV*innen neben dem ausgezeichneten Wahlpflichtmodul „Nachhaltige Ernährungssysteme“ das Pflichtmodul Marketing. ÖAMer*innen unterrichtet sie im Kurs Marketingforschung und RUNer*innen im Modul Forschungsmethoden.
Als Betreuerin von Abschlussarbeiten wird sie nicht nur von NES Teilnehmer*innen gerne gewählt. Für dieses Wintersemester sind im ausgezeichneten Modul übrigens schon zahlreiche Anmeldungen in EMMA+ eingegangen.
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