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AutorenbildTessina Ott

Der Moorrucksack – auf einen Besuch bei Billie Biber in “Moore Pumpe”

Wie aus einem Projekt von vier NaRegio-Studierenden ein dauerhaftes Umweltbildungsangebot wurde, was Kinder dabei erfahren und wie das alles mit Billie Biber zu tun hat, erfährst du in diesem Artikel.


Was ist der Moorrucksack und wo kommt er her?

Sommersemester 2023 im Wahlpflichtmodul „Feuchtgebietsmanagement“. Es gehört eigentlich zur Spezialisierung Biodiversität. Vier Studierende der Spezialisierung Bildung für Nachhaltige Entwicklung sind aber auch dabei. Kein Problem – für sie ermöglichte Prof. Dr. Vera Luthardt, die Modulverantwortliche, eine eigene Prüfungsleistung. Die Studierenden entscheiden sich für “Moore Pumpe”, ein geschütztes Feuchtgebiet direkt am nordwestlichen Stadtrand von Eberswalde. Sie wollen dort einen Rundgang mit Stationen für Schulklassen entwickeln. Die Idee für den Moorrucksack ist geboren! Der Moorrucksack ist ein Jutebeutel und enthält ein Begleitheft für Lehrkräfte, außerdem Material für vier Stationen, zum Beispiel ein Memory. Das Konzept für die drei- bis vierstündige Exkursion haben die Studierenden selbst entwickelt, samt den Materialien und dem Begleitheft. Wow! Damit haben sie nicht ganz Neuland betreten, denn die Moorpädagogik gibt es schon etwas länger. Methodensammlungen sind aber nicht so üppig vorhanden wie zum Beispiel in der Waldpädagogik. Im Folgenden erfahrt Ihr, was im Moor-Rucksack alles drin ist und vor allem wer den Ton angibt. 


Was auf der Moorexkursion alles passiert …

Billie Biber führt die Fünft- bis Siebtklässler*innen um das Moor Pumpe. Billie ist dort zuhause, kennt sich super aus und erzählt den Kindern Geschichten. Zum Beispiel von der Entstehung des Moores. Das passiert an der ersten Station, bevor Ereignisse zur Entstehung in die richtige chronologische Reihenfolge gebracht werden müssen. Dann geht’s weiter zu den moortypischen Pflanzen, die die Schüler*innen durch ein Memory kennenlernen. Die dritte Station dreht sich ganz um Billie und seine Artgenossen. Sie gestalten das Moor nämlich maßgeblich und neben einem Biber-Spiel gibt es Spannendes über seinen Bau zu lernen. Die vierte und letzte Station ist schon etwas komplexer: Bei einem Rennspiel simulieren die Teilnehmenden, wie das Moor CO2 speichert. Das Spiel haben sich die NaRegios komplett selbst ausgedacht.


… und wie die Kinder den Tag erleben

Das fertige Begleitheft samt Materialien haben die Studierenden an den ALNUS e.V. (https://www.alnus-eberswalde.de/) übergeben. ALNUS-Mitglieder waren nämlich Testpersonen bei der Probeexkursion, die die Studierenden vorher durchführten. „(…) was mir da richtig gut gefallen hat, war die Art und Weise durch Geschichten und durch Spiel, (…) Fachinformation und Wissen über dieses Landschaftsstück Moor rüber zu bringen“, erinnert sich Anke vom ALNUS e.V.. Dann kam der Vorschlag, dass sich der ALNUS um die Durchführung kümmern könnte. Nur Kleinigkeiten hat der ALNUS noch ergänzt, zum Beispiel eine Biber-Handpuppe, die die Geschichten erzählt, und einen echten Biber-Schädel. Zwei Wildnispädagoginnen, die auch im ALNUS aktiv sind, bieten die Moorexkursion jetzt an. Es haben sogar schon drei Durchläufe mit Schüler*innen aus der Umgebung stattgefunden! Auf der Exkursion machen die Kinder teilweise völlig neue Naturerfahrungen:


„(…) die Kinder der Stadt Eberswalde, manche kennen gar kein Moor. Es gibt Schüler mittlerweile in der fünften, sechsten Klasse, die sind noch nie mit ihrer Familie im Wald gewesen. Und es ist natürlich was, was mich sehr motiviert, da Möglichkeiten zu bieten, die da wirklich rauszuholen und denen zu zeigen, hey, hier ist es nicht gefährlich und hier ist es nicht fremd, sondern es ist ein Ort, an dem man ganz viel entdecken kann. Und (…) vor allen Dingen dieses, hey, wir leben hier und es gibt da was, was älter ist als wir und schützenswert.“ (Anke vom ALNUS e.V.)

Weil die Exkursion so spielerisch aufgebaut ist und am Ende keine Leistungsbewertung erfolgt, hat der Tag allen Schüler*innen Spaß gemacht.



Und die Studis?

Die hatten auch ihren Spaß: „Es (…) war super der kreative Prozess“, erzählt Lizzie. Und es „gibt einem mehr Selbstwirksamkeit als so ein Stück Papier abzugeben“. Was für ein gelungenes Projekt!

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