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Der fliegende Edelstein des Regenwaldes // Professor Schulz berichtet aus der Forschung


Prof. Dr. Ulrich Schulz forscht intensiv zum Quetzal, wie wir im letzten Jahr berichteten.

Dabei interessieren ihn nicht nur die lebenden Exemplare der seltenen Tropenvogelart, sondern auch deren Bedeutung in der Kulturgeschichte der Mittelamerikaner.

Die grünlich metallisch schillernden Schmuckfedern der Männchen waren für die Azteken wertvoller als Gold. Sie durften nur von ihrem jeweiligen Herrscher getragen werden. Im Weltmuseum Wien ist der weltweit einzige erhaltene Kopfputz aus dieser Zeit erhalten. Unvorstellbare 500 Jahre haben die Federn überdauert!


Sie wurden zu Zeiten der mesoamerikanischen Hochkulturen in Millionenstückzahl zu Kult- und Schmuckobjekten verarbeitet. Trotzdem überlebte der Quetzal in den Nebelwäldern. Nie war er so bedroht wie heute. Landwirtschaftliche Nutzung verdrängt den Wald, den er bewohnt. Als Flaggschiffart des Bergregenwaldes kommt dem Vogel große Bedeutung zu. Wird er, ein Symboltier des Naturschutzes, geschützt, überleben zahlreiche andere Arten, die seinen Lebensraum teilen. Zoologe Schulz erarbeitete gemeinsam mit Studis auch Konzepte für Quetzal-verträglichere Bewirtschaftungsweisen der Ackerflächen im Regenwald. In Brandenburg würden wir „Feldgehölze“ sagen, in Nicaragua etwa sind es einzelne verschont gebliebene Futterbäume, die das Überleben der Vögel sichern können.


Herr Schulz berichtete in fünf kleinen Interviews dem österreichischen Radiosender Ö1 von seiner Arbeit und dem „Göttervogel“. Diese Woche können sie noch in der Mediathek angehört werden.

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