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AutorenbildSarah Volk

Zu Tisch bei Franz Wenzl

Aktualisiert: 22. Juli 2021

In der ackerdemiker.in Reihe "Zu Tisch bei ..." besuchen wir unsere Forschungsmitarbeiter*innen an ihrem Schreibtisch. An unserem Fachbereich arbeiten aktuell 33 Menschen in unterschiedlichen Forschungsprojekten. Diese Beitragsreihe soll helfen das Rätsel um (noch) unbekannte Gesichter am Fachbereich zu lüften!

Franz Wenzl im Moor, Foto Credits: Franz Wenzl


Was und wo hast du studiert? Ich habe Landschaftsnutzung und Naturschutz an der HNE Eberswalde studiert. Der Studiengang klang für mich nach ein paar Jahren praktischer Arbeit im Nationalpark Bayerischer Wald und meiner Ausbildung zum Forstwirtschaftsmeister nach einer perfekten Ergänzung der theoretischen Hintergründe des Naturschutzes und für eine breite Aufstellung in ökologischen Kenntnissen.


In welchem Projekt arbeitest du an der HNEE und wie kamst du dazu? Seit 2018 arbeite ich im Projekt BOGOS (Implementierung einer einzelbetrieblich optimierten Grünlandnutzung auf organischen Standorten). Wir begleiten landwirtschaftliche Betriebe bei der Anpassung an eine moor- und klimaschonende sowie standorterhaltende Landnutzung.

Seit 2020 bin ich noch einige Stunden im Projekt ProMoor tätig, der wissenschaftlichen Begleitung von Zuwendungsempfänger*innen der ProMoor-Richtlinie, was ein Förderunginstrument für die Anschaffung von moorschonender Technik für Landwirt*innen ist. Das sind Projekte der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Vera Luthardt und Prof. Dr. Inga Schleip.

Vor Projektstart war ich Hiwi einer jetzigen Kollegin, wir haben gemeinsam Waldmoore katiert. Ich konnte in dieser Zeit mein Wissen aus dem Studium anwenden und festigen. Ein weiterer Hiwi-Job im Bereich Grünland hat mir gezeigt, wie viel Spaß mir die Botanik macht und wie spannend und auch wichtig ich die Moorforschung und den Moorschutz finde. Da habe ich nicht gezögert, als mir die Stelle im BOGOS Projekt angeboten wurde.


Was liegt heute auf deinem Schreibtisch? Das Projekt BOGOS wird dieses Jahr noch beendet. Wir sind also in den letzten Zügen, erstellen die Abschlusspräsentation, werten die letzten Ergebnisse aus und schreiben einen Abschlussbericht. Und das übliche - Mails beantworten, einige organisatorische Dinge und die Planung der nächsten Tage.


Was war/ist die schönste, besonderste, lehrreichste Erfahrung aus dem Projekt? Dass Naturschutz, Wissenschaft und Landwirtschaft sehr gut miteinander arbeiten können und sich gegenseitig ergänzen und unterstützen können. Ich konnte während des Projektes viel von unseren kooperierenden Landwirt*innen lernen und gute Einblicke in deren Alltag erhalten.

Gibt es Transferaktivitäten in und aus der Praxis? Ja, das Projekt BOGOS ist ein Transferprojekt. Es werden aktuell viele Erfahrungen zur optimalen Bewirtschaftung von Moor- und Moorfolgeböden gesammelt. Sprich, wie diese Böden schonend mit möglichst geringen Treibhausgasemission bewirtschaftet werden können. Dafür ist der Austausch zwischen Wissenschaft und der Praxis essenziell. Es muss gemeinsam an Lösungen gearbeitet werden. Wir versuchen darüber hinaus auch eine Vernetzung der Landwirt*innen zu etablieren, denn oft stehen sie vor denselben Herausforderungen.

Bist du auch in der Lehre tätig, hast Kontakt zu Studierenden oder betreust Abschlussarbeiten? Ja, ich hatte dieses Jahr einen Kurs übernommen zur Pflanzenbestimmung. Das war spannend und zunächst eine kleine Herausforderung, da der Kurs aufgrund der Corona-Pandemie nur online stattgefunden hat. Die letzten Veranstaltungen in dem Kurs konnten dann auch wieder in Präsenz stattfinden, was viel mehr Spaß gemacht hat. Mit den Studierenden gemeinsam auf richtige Pflanzen zu schauen und nicht auf Bilder in einer Online Präsentation. Ab und an bin ich auch mit Kolleginnen und Kollegen und den Studierenden im Feld um Moore in Kleingruppen zu kartieren. Das findet im Rahmen der Kurse, die zum Thema Moor an der HNE angeboten werden, statt. Es ist toll, wie die Studierenden interessiert und mit Freude dabei sind und wirklich Fragen stellen, die einen immer wieder selbst zum Nachdenken bringen.


Vielen Dank für das Interview!


Eine kurze Projektvorstellung von BOGOS findet ihr in diesem pdf auf Seite 34:


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