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Auf der Suche nach dem „Großtrappen-Niedermoor“



Nordwestlich der Hauptstadt liegt das Vogelschutzgebiet Havelländisches Luch. Neben einer Vielzahl seltener Vogel- und Pflanzenarten gibt es hier noch besonders seltene Einwohner: Großtrappen. Sie haben hier einen ihrer letzten Rückzugsorte in Deutschland. Weithin bekannt locken sie zahlreiche Besucher ins Havelland.

Weniger bekannt ist, dass das Havelländische Luch eines der größten zusammenhängenden Feuchtgebiete Norddeutschlands ist. Oder besser gesagt - war. Aufgrund intensiver Entwässerungsmaßnahmen seit dem 18 Jahrhundert ist davon heute nicht mehr viel übrig. Die wertvollen Niedermoore wurden großflächig in Wiesen und Ackerland umgewandelt. Zum Nachteil der Tier- und Pflanzenwelt sowie dem Torfkörper. Besonders im Hinblick auf den menschengemachten Klimawandel ist das fatal. Trocken gelegt kann sich die im Torf über Jahrtausende akkumulierte unzersetzte Pflanzenmasse nun in Höchstgeschwindigkeit zersetzten und entlässt dabei viel CO2 in die Atmosphäre. In großen Teilen ist der Torfkörper bereits drastisch degradiert.



Um diesen Prozess der Degradierung zu unterbinden, müssten die Wasserstände großflächig auf ein historisches Niveau angehoben werden. Dies würde jedoch den Landwirt*innen der Region die Nutzung der Flächen erheblich erschweren bis unmöglich machen und ist politisch aktuell nicht durchsetzbar. Managementlösungen zu erarbeiten, die sowohl die Sanierung der Torfböden, als auch eine landwirtschaftlich rentable Nutzung des Gebietes ermöglichen, ist das Ziel der aktuellen Untersuchungen durch Studierende und Mitarbeiter*innen der HNEE sowie verschiedene* Akteur*innen der Region.

Dies findet im Rahmen des Wahlpflichtmoduls „Moormanagement & Bodenrevitalisierung“ statt. 16 Studierende des Studiengangs „Regionalentwicklung und Naturschutz“ waren für insgesamt drei Tage im Projektgebiet um an vier verschiedenen Orten Vegetations-, Boden-, und

Wasserstandsaufnahmen durchzuführen, die Akteure vor Ort kennenzulernen und gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Organisiert und begleitet wurden die Geländearbeiten von Frau Prof. Vera Luthardt, Corinna Schulz, Christine Dammann, Jenny Hammerich sowie Robert Probst.

Dienstag, den 11.07.2017 werden die Untersuchungsergebnisse in Eberswalde vorgestellt und zur weiteren Verwendung übergeben. Wir bedanken uns für die gute fachliche Unterstützung und wünschen, dass unsere Ergebnisse den Projektverlauf positiv befördern.

  • Wer Interesse an einer Bachelor- oder Masterarbeit zum Thema hat, meldet sich bitte bei Prof. Dr. Vera Luthardt 

  • Interesse an einem bezahlten Praktikum im Gebiet? Einfach eine Mail schicken

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