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Studi-Initiativen vorgestellt: Die neue Hochschulgruppe „Queer@HNEE“

An der HNEE gibt es viele Initiativen und Gruppen, die durch studentisches Engagement entstanden sind. In unserer Rubrik „Studi-Initiativen“ stellen wir sie euch vor und sprechen mit Menschen, die darin aktiv sind.

Bei der neuen Hochschulgruppe „Queer@HNEE“ wurden, anders als bei anderen Artikeln in dieser Rubrik, nicht nur eine oder zwei Personen interviewt. Stattdessen hatten über ein Padlet alle Gruppenmitglieder die Möglichkeit, ihre Antworten und Meinungen zu dem Artikel beizutragen.

Regenbogenfahne (Foto: Mirjam Röder)

Eine Übersicht über Begriffe, die vielleicht nicht jede*r Leser*in kennt, findet ihr am Ende des Interviews unter der Überschrift „Was heißt eigentlich ...?“


Was hat eure Gruppe bisher schon gemacht?

Noch nicht so viel, da wir eine sehr neue Gruppe sind und noch in der Aufbau- und Organisationsphase stecken.

Was will unsere Gruppe erreichen? Wo gibt es aus unserer Sicht Probleme oder Defizite an der HNEE? Was muss alles in unserer Hausordnung stehen und wie vernetzen wir uns möglichst gut, sowohl innerhalb der HNEE als auch mit queeren Studierendengruppen an anderen Hochschulen? Das sind so Fragen, mit denen wir uns beschäftigt haben bzw. gerade noch beschäftigen.

Konkret hatten wir schon einige Vernetzungstreffen mit dem AStA, dem RADAR, der studentischen Vizepräsidentin und der Gleichstellungsbeauftragten der HNEE. Darin ging es z.B. um die Einrichtung genderneutraler Toiletten an der Hochschule oder um queerfeindliche Aussagen von Dozent*innen und wie wir damit umgehen sollten. Außerdem waren wir bei der Ersti-Rallye im September 2022 mit einem Infostand und einem Dosenwerf-Spiel vertreten.


Woran arbeitet ihr gerade und was habt ihr noch vor?

Zurzeit wird unser Antrag bearbeitet, mit dem wir uns als offizielle Hochschulgruppe anerkennen lassen können. Mit der Anerkennung werden wir dann u. a. eine Gruppen-E-Mail-Adresse bekommen und darüber für alle Studierenden zu erreichen sein.

Wie schon gesagt, setzen wir uns außerdem für genderneutrale Toiletten an der HNEE ein. Da wurden wir allerdings vorgewarnt, dass die Umsetzung sehr lange dauern kann, besonders was aufwändigere Umbaumaßnahmen betrifft. Einfach neue Schilder an die Toilettentüren zu hängen ist zwar vom reinen Arbeitsaufwand leichter, aber auch dabei müssen Gesetze und Verordnungen beachtet werden, die z.B. ab einer bestimmten Anzahl im Haus tätiger Mitarbeiter*innen getrennte Sanitärräume für Männer und Frauen vorschreiben.

Einige Menschen aus unserer Gruppe beschäftigen sich auch mit zwei Fällen, in denen HNEE-Dozierende eine transfeindliche Online-Petition mit ihren Namen und dem Namen der Hochschule unterschrieben haben. Der eine Dozent hat zwar auf Nachfrage angegeben, dass er als Privatperson und Wissenschaftler in seinem eigenen Namen und nicht im Namen der HNEE unterzeichnet hat, aber das ändert ja nichts daran, dass der Hochschulname mit unter dieser Petition steht und es möglich wäre, dass dies negativ auf die HNEE zurückfällt. Wir möchten deshalb herausfinden, ob solche Aktionen für die betreffenden Personen Konsequenzen seitens der HNEE haben können und wenn ja, welche.


Warum ist es wichtig, dass es eure Gruppe an der HNEE gibt?

Die Gruppe ist zum einen wichtig, um einen sicheren Ort (Safer Space) und einen Treffpunkt für LGBTQ- Studierende zu haben, an dem diese sich austauschen und vernetzen können. Zum anderen soll sie auch als Interessenvertretung dienen und dabei helfen, an der Hochschule mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für queere Themen zu erzeugen.


Wie können sich interessierte Studierende bei euch einbringen?

Bis jetzt haben wir eine Telegram-Gruppe und veranstalten ungefähr alle zwei Wochen ein Gruppentreffen, zu dem Interessierte immer gern eingeladen sind! Das gilt übrigens auch für Studierende, die sich selbst als cis und heterosexuell definieren, vorausgesetzt sie halten sich an unsere Hausordnung und verhalten sich allgemein respektvoll.

Mit der Anerkennung als offizielle Hochschulgruppe werden wir hoffentlich bald auch eine @hnee-Mailadresse bekommen, über die wir dann bei Fragen, Ideen oder auch Diskriminierungsvorfällen erreicht werden können. Geplant ist außerdem ein Stammtisch, der z.B. jeweils im Anschluss an die Gruppentreffen stattfinden könnte, sodass Menschen entweder schon zum Gruppentreffen oder eben zum Stammtisch dazukommen können.


Was macht euch am meisten Spaß an der Arbeit in dieser Gruppe?

„Dass die Gruppe ein Safer Space ist.“

„Dass ich dort Zeit mit Gleichgesinnten verbringen und mich mit ihnen für gemeinsame Ziele engagieren kann.“

„Ich organisiere gern Dinge und komme in der Gruppe voll auf meine Kosten, was das angeht :-).“

„Dass jede*r eigene Ideen in die Arbeit der Gruppe einbringen kann.“

„Es wird viel Wert darauf gelegt, dass alle Anwesenden zu Wort kommen können.“

„Dass alle Meinungen, Ideen usw. aufgenommen werden und gleich viel wert sind.“


Vielen Dank an Euch für das Interview!


Hier könnt ihr unserer Telegram-Gruppe beitreten.



Was heißt eigentlich...?

Cis: Eine cis Person identifiziert sich mit dem Geschlecht, das ihr bei der Geburt aufgrund ihrer körperlichen Merkmale zugewiesen wurde.


Trans: Ein trans Mensch wurde bei seiner Geburt als männlich bzw. weiblich eingeordnet, identifiziert sich jedoch später nicht mit diesem Geschlecht.


LGBTQ: Abkürzung für „lesbisch, schwul (englisch: gay), bisexuell, trans, queer“.


Queer: Für diesen Begriff existiert keine allgemeingültige Definition. Er wird oft als Sammelbegriff für sowie Selbstbezeichnung von Personen verwendet, die sich in irgendeiner Weise als nicht cis und/oder nicht heterosexuell definieren, ohne jedoch diese Identität genauer zu beschreiben.

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