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Ein Ort mit Geschichte: Das Kloster Chorin

In der Rubrik „Ein Ort zum...“ stellen wir besondere Orte in und um Eberswalde vor, die ihr mal besucht haben solltet. Ein solcher Ort ist das Kloster Chorin, das vor allem für Menschen mit Interesse an lokaler Geschichte und/oder Architektur interessant ist. Naturfreund*innen können das Kloster außerdem als Startpunkt für Wanderungen oder Fahrradtouren im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin nutzen.

Kloster Chorin (Foto: Screenshot www.kloster-chorin.org / Mirjam Röder)

Geschichte & Entstehung

Die Geschichte des Klosters Chorin beginnt im Jahr 1258 mit der Gründung des Zisterzienserklosters Mariensee, ca. 8 km vom heutigen Kloster Chorin entfernt. Schnell wurde deutlich, dass der Standort auf dem Parsteinwerder äußerst ungünstig für eine solche Klosteranlage war (heute befindet sich dort ein Natur Campingplatz). Schwer zu erreichen und ohne Zugang zu Fließgewässern für Hygiene, Trinkwasserversorgung und Wasserkraft würde der Betrieb der Anlage nicht lange möglich sein. Aus diesem Grund wurde die Klosteranlage 15 Jahre nach ihrem Bau, im Jahre 1273, nach Chorin verlegt.

In Spitzenzeiten lebten im Kloster etwa 500 Mönche des Zisterzienserordens nach einem streng geregelten Tagesablauf mit genau festgelegten Gebets-, Arbeits- und Ruhezeiten.

Nach der Reformation im 16. Jahrhundert wurde das Kloster aufgelöst, das Gelände ging in staatlichen Besitz über und die Gebäude verfielen zusehends. Erst ab 1817 wurden die Ruinen unter Leitung des Architekten Karl Friedrich Schinkel gesichert und es wurde mit der Rekonstruktion der Gebäude begonnen. Die Gestaltung des umliegenden Parks übernahm Peter Joseph Lenné, der u.a. auch den Park Sanssouci in Potsdam mitgestaltet hat.

Heute sind die mittelalterlichen Gebäude auf dem Klostergelände restauriert und ebenso wie der Park für Besucher*innen zu besichtigen.


Auf dem youtube.com Kanal „Klosterland“ gibt es ein wunderschönes Videoportrait des Klosters zu sehen – als kleinen Vorgeschmack auf den richtigen Besuch. 😉


Was gibt es dort heute zu sehen?

Das Kloster selbst ist ein wichtiges Beispielwerk der norddeutschen Backsteingotik: Mehrere Kirchen in der Umgebung wurden nach dem Vorbild der Choriner Klosterkirche errichtet, unter anderem die Franziskaner-Klosterkirche in Angermünde und die Marienkirche in Neubrandenburg.


Verschiedene Ausstellungen sowie ein kurzer Film, der im ehemaligen Kapitelsaal (Versammlungsraum der Mönche) gezeigt wird, informieren über die Klostergeschichte, den Tagesablauf der dort lebenden Mönche und deren Arbeit z.B. in der klostereigenen Landwirtschaft. Besucher*innen können die Klosteranlage und die Ausstellungen dabei entweder selbständig erkunden oder an einer geführten Tour teilnehmen.


Darüber hinaus werden im Kloster wechselnde Kunstausstellungen gezeigt und es finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Diese haben zum Teil einen spirituellen Hintergrund (Gottesdienste, Gebete, Meditationsangebote usw.), daneben wird das Kloster jedoch auch für z.B. Konzerte genutzt, insbesondere in der Weihnachtszeit und während des jährlichen „Choriner Musiksommers“.


Das Kloster Chorin dient zudem als Ausgangspunkt für kurze (3 – 4,5 km) Wanderungen in die nähere Umgebung, etwa durch die ehemaligen „Bullenwiesen“. Diese Flächen wurden von den Choriner Mönchen früher auf zwei unterschiedliche Arten genutzt: im Winter als Viehweiden und im Sommer, wenn die Wiesen unter Wasser standen, als Teiche für die Fischzucht.


Auch die weitere Umgebung des Klosters hat einige spannende Ausflugsziele zu bieten. Weitere Informationen dazu findet ihr hier. Des Weiteren können im Klosterladen Wanderkarten und Reiseführer für Barnim und das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gekauft werden. In diesem Naturschutzgebiet befinden sich u. a. der Wildpark Schorfheide Wildpark Schorfheide und der als UNESCO-Weltnaturerbe eingetragene Buchenwald Grumsin.


Wie komme ich dorthin und was muss ich noch beachten?

Anreise mit der Bahn

Von Eberswalde nach Chorin ist es nur eine kurze Fahrt von zehn Minuten mit der Regionalbahnlinie (RE) 3. In Chorin ist dann der Weg zum Kloster ausgeschildert und dauert zu Fuß etwa eine halbe Stunde, mit dem Fahrrad natürlich weniger lange. Wer kein eigenes Fahrrad mitbringt, kann sich auch am Bahnhof Chorin eins ausleihen.


Anreise mit dem Auto

Mit dem Auto ist mensch von Eberswalde nach Chorin ca. 15 bis 20 min unterwegs (Adresse für das Navi: Amt Chorin 11a, 16230 Chorin). In der Nähe des Klosters sind für PKW kostenpflichtige Parkplätze vorhanden.


Anreise mit dem Fahrrad

Von Eberswalde aus ist das Kloster Chorin auch in etwa 30 bis 45 min mit dem Fahrrad erreichbar, die Radwege auf der Strecke sind allerdings teilweise nicht so gut ausgebaut.


Eintritt (Ticketpreise Stand Januar 2023)

Eintrittskarten für die Klosteranlage können entweder im Klosterladen vor Ort oder schon vorher online unter online gekauft werden. Eine reguläre Tageskarte für Erwachsene kostet sieben Euro, ein ermäßigtes Ticket (gilt u. a. für Studierende) ist zwei Euro günstiger. Kinder unter sieben Jahren müssen noch gar keinen Eintritt bezahlen. Zudem werden verschiedene Jahres-, Gruppen- und Familienkarten verkauft.


Öffnungszeiten

Die Klosteranlage ist während der Sommerzeit, d.h. von April bis Ende Oktober, täglich von 9 bis 18:00 Uhr geöffnet, im Winter (November bis Ende März) täglich außer mittwochs von 10 bis 16:00 Uhr. Am 24. sowie 31.12. bleibt die Anlage geschlossen.


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