top of page
AutorenbildTessina Ott

Was machen eigentlich Ronja Schmitz und David Sumser? 

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Für unsere Rubrik „Was macht eigentlich ...?“ sprechen wir mit HNEE-Alumni über das Studium, den beruflichen Weg nach dem Studienabschluss, die Erinnerungen an die Zeit in Eberswalde und ähnliche Themen. Zwei dieser Alumni sind die ehemaligen RuN-Studierenden Ronja Schmitz und David Sumser. Beide arbeiten nun als Regionalmanager*innen bei der LAG Barnim und erzählen im Interview von ihrer Zeit während und nach dem Studium.

Foto: Ronja und David (Urheberin: Tessina Ott)


Hallo Ronja und David, was habt ihr in Eberswalde studiert?

David: Ich habe im Master RuN studiert und im Bachelor LaNu.


Ronja: Ich habe auch RuN studiert, aber ein paar Jahre später als David, und vorher in Münster Landschaftsökologie.


Warum habt ihr euch damals für Eberswalde entschieden?

Ronja: Ich habe mich tatsächlich genau wegen des Masters für Eberswalde entschieden, weil ich einen sehr naturwissenschaftlichen und forschungsorientierten Bachelor gemacht habe. Nach dem Bachelor war mir klar: Ich möchte einen praktischeren Kontext und noch mehr die Komponente Mensch haben. Dann lag damals in dem Institutsgebäude, in dem ich meinen Bachelor studiert habe, ein Flyer für den RuN-Master und so bin ich an der HNEE gelandet.


David: Für mich waren es im Bachelor auch die Studieninhalte. Das fand ich einfach spannend, wie geht das zusammen? Ich muss zugeben, die Nähe zu Berlin war auch ausschlaggebend dafür, dass ich nach Eberswalde gegangen bin. Und RuN ist ja der aufbauende Masterstudiengang. Dazu kamen “persönliche Umstände", denn ich habe hier auch meine Frau kennengelernt.


Wo habt ihr während dem Studium Praxiserfahrungen gesammelt und wie?

David: Im Bachelor gab es ein Praxissemester. Da habe ich ein mehrmonatiges Praktikum bei der Biologischen Station Bonn gemacht. Die betreiben dort hauptamtlich Naturschutz im weitesten Sinne. Ganz unterschiedliche Maßnahmen führen die da durch und überall habe ich einen Einblick bekommen. Das war sehr interessant. Danach habe ich noch ein paar Wochen Praktikum im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gemacht und mich dort mit dem FFH-Berichtswesen auseinandergesetzt. Das war der Bachelor. Und im Master gab es ja kein Praxissemester.


Ronja: Nee, nur die Projektarbeit.


David: Die Projektarbeit. Da haben wir in Kooperation mit der Stadt Eberswalde einen Rundweg auf den Drehnitzwiesen geplant. Du hattest die Projektarbeit ja auch, oder?


Ronja: Ja, ich habe die Projektarbeit aber im ersten Corona-Wintersemester gemacht und dementsprechend niemanden live gesehen. Das hat die gefühlte Praxiserfahrung etwas geschmälert. Ich habe neben dem Master aber immer Nebenjobs an der HNEE gehabt. Das hatte zwar nicht direkt etwas mit Regionalentwicklung oder Naturschutz zu tun, aber ich konnte allgemeine berufsrelevante Kompetenzen aufbauen. Im Bereich Naturschutz habe ich während des Bachelors Praktika gemacht, unter anderem auch bei einer Biologischen Station im Münsterland. Anderthalb Jahre habe ich für die Koordinationsstelle Nachhaltigkeit an Brandenburger Hochschulen gearbeitet und hatte dort einen Mix aus Recherche, Website-Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit. Und dann noch bei der Studienorientierung, wo ich unter anderem Workshops zu dem Thema konzipiert und mit Schüler*innen durchgeführt und in verschiedenen Rahmen die HNEE vorgestellt habe.


Mich würde interessieren, worüber ihr eure Abschlussarbeit geschrieben habt und was die Ergebnisse waren.

Ronja: Meine Abschlussarbeit habe ich über Absolvent*innen des Studiengangs Regionalentwicklung und Naturschutz mit Schwerpunkt Management geschrieben. Was mir so im Gedächtnis geblieben ist, ist, dass deutlich mehr Leute angegeben haben, dass sie im Bereich Natur und Umwelt arbeiten als im Bereich Regionalentwicklung. Und es arbeiten relativ viele Leute in Ämtern, Behörden, Vereinen oder Stiftungen. Viele werden nicht ganz ihrem Abschluss entsprechend bezahlt. Um die 90% sind aber entweder zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Beruf, das fand ich ein sehr positives Ergebnis. Sehr viele haben angegeben, dass sie innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn der Jobsuche einen Job gefunden haben.


David: Ich würde von der Praxiserfahrung bis hin zur Masterarbeit eine rote Linie ziehen. Und zwar hatte ich im Bachelor eine Projektarbeit. Unser Praxispartner war Torsten Jeran, der damals schon Regionalmanager bei der LAG Barnim war. Dort habe ich zwischen Bachelor und Master ein paar Wochen ein Praktikum gemacht. Und in der Masterarbeit habe ich dann beim Regionalpark Barnimer Feldmark ein Thema bearbeitet, wo Torsten Jeran ehrenamtlich Vorsitzender ist. Also der Kontakt hat sich im Bachelor hergestellt und dann bis zum Master gehalten. In der Masterarbeit habe ich untersucht, wie der Regionalparkverein die Gemeinden und Städte im Regionalpark bei ihren Aufgaben im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege unterstützen kann. Das Ergebnis waren Ansatzpunkte, die der Regionalparkverein den Kommunen anbieten könnte, was er für sie als Dienstleister oder über Projekte realisieren kann. Das Ganze resultierte letztlich in meiner Anstellung beim Regionalparkverein.


Wo hat es euch nach dem Studium hingezogen und was macht ihr jetzt?

Ronja: Für mich war entscheidend eine Stelle zu finden, die ich von Eberswalde aus machen kann. Weil ich wusste, ich will hier wohnen bleiben. Im Bachelor habe ich etwas Naturwissenschaftliches gemacht und im Master dann weniger die naturwissenschaftlichen Module, sondern eher alles, was Richtung Regionalentwicklung geht und wusste danach aber eigentlich immer noch nicht: Will ich jetzt das eine oder das andere? Also habe ich mich auch auf beides beworben. Auch durch den bestehenden Kontakt zu David bin ich auf eine ausgeschriebene Stelle bei der LAG Barnim aufmerksam geworden, habe mich beworben und bin dort jetzt im Regionalmanagement angestellt.


David: Noch im Bachelor ist meine jetzige Frau schwanger geworden und wir haben mittlerweile drei Kinder. Insofern war für uns klar, dass wir in der Region bleiben. Jobmäßig direkt nach dem Studium, wie gesagt, beim Regionalpark als Projektentwickler, bevor ich Regionalmanager bei der LAG Barnim geworden bin. Ich hatte noch sehr engen Kontakt zu Prof. Dr. Horst Luley, der ja Studiengangsleiter des RuN war und Stück für Stück seine Lehrverantwortung abgegeben hat. Da habe ich in zwei Modulen mitgewirkt, nämlich in der Einführungswoche und im Modul Regionale Öffentlichkeitsarbeit und Regionenmarketing.


Was nehmt ihr aus Eberswalde mit – nach Eberswalde?

David: Ich nehme drei Kinder und jede Menge Erlebnisse mit: Das Ruhlaer Straßenfest, der Schulgarten, der Park am Weidendamm, diverse Studentenpartys. All diese Erinnerungen sind echt viel wert. Und auch die Erinnerungen an die Exkursionen, an die Dozenten, an die Kommilitonen. Es war eine gute Zeit.


Ronja: Ich habe die meiste Zeit während der Corona-Pandemie studiert. Von daher nehme ich eine zwiegespaltene Erfahrung, was das Studium angeht, mit, weil es sehr herausfordernd war. Gerade so die ersten Semester, in denen man sich wirklich gar nicht sehen konnte. Aber gleichzeitig nehme ich auch die Erfahrung mit, dass richtig viele tolle Leute in meinem Semester waren und wie viel Fürsorge einander da entgegengebracht wurde. Und von dem her ist es auch eine positive Erfahrung gewesen. Und ich nehme das Sozialleben mit, ein Gefühl des Aufgehoben-Seins und viele Freundschaften.


David: Das ist witzig, für mich ist das so selbstverständlich, weil ich es gar nicht anders kenne. Aber du hast natürlich vollkommen recht: Wir waren schon im Bachelor im Prinzip wie eine Familie.


Ronja: Ja, so familiär habe ich es hier auch erlebt. Das ist etwas, was im Besonderen die HNEE auszeichnet, weil sehr viel Wert darauf gelegt wird, dass die Studis hier ankommen und ein gutes Leben haben.


In der Rubrik „Was macht eigentlich ...?“ erzählen unsere Alumni aus ihrer Zeit während und nach dem Studium. Hier findet ihr weitere Interviews dieser Rubrik.


Comments


bottom of page