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Was macht eigentlich Konstantin Schroth?

Aktualisiert: 31. Jan. 2022

In der Rubrik „Was macht eigentlich ...?“ erzählen unsere Alumni aus ihrer Zeit nach dem Studium. Dieses Mal berichtet der ehemalige LaNu-Student Konstantin Schroth von seiner Studienzeit und seinem heutigen Arbeitsleben als zertifizierter Obstgehölzpfleger und Obstwiesen-Pädagoge.


Foto Credits: Konstantin Schroth


Was hast Du in Eberswalde studiert?

Ich habe von 2007-2011 den Bachelor Landschaftsnutzung und Naturschutz studiert.


Warum hast Du Dich damals für Eberswalde entschieden?

Dieser Studiengang hat einfach komplett meine Interessen angesprochen. Ich wollte meine Verbindung und Wissen zur Natur vertiefen und somit auch befähigt werden, mich aktiv für den Erhalt und die Entwicklung von Natur einsetzen zu können. Damals hatte ich aber noch kein „Steckenpferd“, das hat sich dann im Laufe der Jahre entwickelt.


Wo und wie hast Du während Deines Studiums Praxiserfahrungen gesammelt?

Im LaNu-Studium geht es sehr viel raus, da kommt es also eigentlich täglich zu Praxiserfahrungen. Das Praxis-Semester habe ich in der Bergbau-Folgelandschaft Süd-Brandenburgs gemacht, im Naturpark Niederlausitzer Landrücken. In der durch den Abbau von Braunkohle entstandenen „neuen Landschaft“ ist nichts wie vorher, dennoch ist sie Lebensraum für Flora, Fauna und den Menschen. Die Tagebau-Seen sind nun Rastplatz für Gänse und Kraniche, die im Naturpark erfasst werden. Ich habe täglich die Gänse im Drehnaer See gezählt. Auch touristische Angebote haben ihren Platz in der Niederlausitz. In enger Abstimmung mit Naturparkverwaltung und Naturwacht habe ich einen Wanderweg konzipiert.


Worüber hast Du deine Abschlussarbeit geschrieben?

Über bürgerschaftliches Engagement in der Uckermark. Dabei habe ich verschiedene Akteure interviewt, die sich mit Landschaftswasserhaushalt in ihrer Umgebung beschäftigen.


Und was war dein Ergebnis?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten sich konkret für Natur und Landschaft zu engagieren. Hilfreich sind dabei eine gute Vernetzung, Kooperationswille und Kontinuität des Engagements. Zielführend ist es zudem z.B. in einem Verein organisiert zu sein.


Wo hat es dich nach dem Studium hingezogen? Was machst du jetzt?

Nach dem Studium habe ich verschiedene Umwelt-Freiwilligendienste gemacht, u.a. in Russland. Durch Mitarbeit in der Stiftung Naturschutz Berlin bin ich dann anschließend auf Obstbäume und damit auf Streuobstwiesen und biologische Vielfalt gestoßen. Das ist jetzt fast zehn Jahre her und seitdem stetig gewachsen - im wahrsten Sinne des Wortes. Neben Obstbaumschnitt als Dienstleistung für Privatpersonen sowie für Bezirke und Kommunen, bewirtschafte ich inzwischen selbst eine Bio-Obstwiese im Havelland, halte Bienen und baue einen Ort für Umweltbildung auf. (Anm. d. Red.: Mehr Infos dazu finden sich auf Konstantin´s Webseite Der Obstbäumerich)


Wie geht es für dich weiter?

Bisher kam durch mein Interesse an und die Begeisterung für den sehr vielfältigen Themenbereich Naturschutz-Landwirtschaft-Umweltbildung eins zum anderen. Darüber bin ich sehr froh und hoffe, dass es so weitergeht. Durch die Bewirtschaftung der Obstwiese denke ich an einem konkreten Ort langfristig und knüpfe momentan Kontakte zu dem dortigen Umfeld (Naturschutzbehörde, Landwirtschaftsamt, Bäuer*innen, Bildungseinrichtungen etc.). Momentan stehe ich in Kontakt zur HNEE für eine Projektarbeit zum Thema Bewässerung. Dass Kontakte auch zehn Jahre nach Beendigung meines Studiums noch bestehen und ich mich einfach melden und eine Kooperation vorschlagen kann, empfinde ich als bereichernd. Die noch immer währende Verbindung zur HNEE und Eberswalde ist was Besonderes.


Was nimmst du aus Eberswalde mit?

Viele schöne Momente meines Lebens dort. Wir hatten ein sehr kollegiales Semester, was den Alltag im Studium sehr geprägt hat. Viel Fachwissen, Impulse und eine verstärkte Motivation mich für meine Mitwelt einzusetzen sind mir nützliches Handwerkszeug im Alltag und helfen mir bei der Verfolgung meiner Ziele.


An welches Ereignis aus deiner Studienzeit erinnerst du dich gerne?

An einen Song, den wir zu fünft zum Abschluss verfasst und bei der Abschlussfeier im Forstbotanischen Garten aufgeführt haben. Ein recht langer Song, der jedem Semester ein paar Zeilen widmet. Neben verschiedenen Tier- und Pflanzenarten kommen auch unsere Dozent*innen darin vor. Hat alles immer zusammen gehört – ganz organisch.


Vielen Dank für das Gespräch!


Über die Kulturland Genossenschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, landwirtschaftliche Flächen aus der Spekulation zu befreien und Gemeinschaftseigentum an Grund und Boden zu fördern, hat Konstantin eine bereits erfolgreiche Kampagne zur Sicherung einer 6 ha großen Bio-Obstwiese namens „Obstmuckelei“ gestartet, den Kampagnenfilm gibt es hier:


Und in diesem kurzen Film spricht Konstantin über Ernte und Vermarktung von Streuobst:


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