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AutorenbildSarah Volk

Zu Tisch bei Johannes Hofstätter

In der ackerdemiker.in Reihe "Zu Tisch bei ..." besuchen wir unsere Forschungsmitarbeiter*innen an ihrem Schreibtisch. An unserem Fachbereich arbeiten aktuell 33 Menschen in unterschiedlichen Forschungsprojekten. Diese Beitragsreihe soll helfen das Rätsel um (noch) unbekannte Gesichter am Fachbereich zu lüften!

Nach unserem letzten Gespräch mit Franz Wenzl geht es heute weiter mit Johannes Hofstätter, der uns erzählt, was seine Aufgaben im Forschungsprojekt "Biodiversität im Ackerbau" sind.

Was und wo hast du studiert?

Ich habe an der HNEE den Bachelor „Landschaftsnutzung und Naturschutz“ sowie den Master „Öko-Agrarmanagement“ studiert. Vor dem Studium habe ich ein FÖJ auf einem kleinbäuerlichen Betrieb absolviert, sodass ich bereits dem landschaftsökologischen LaNu-Studium einen gewissen landwirtschaftlichen Schwerpunkt gegeben habe. Nach zwei Jahren praktischer Landschaftspflege mit Schafen und Biotoppflege habe ich dann den Ökolandbau-Master drangehängt - eine gute Entscheidung.





Johannes Hofstätter, Foto Credits: HNEE


In welchem Projekt arbeitest du an der HNEE und wie kamst du dazu?

Ich bin mit Sabrina Scholz und Hans-Hagen Lutzer im Projekt „Biodiversität im Ackerbau“ tätig. Das Projekt ist neben der Uckermärker „Cropping School“ und „Schäfer*innen Schützen“ ein weiteres transferorientiertes Netzwerkprojekt für Landwirtschaftsbetriebe unter der Leitung von Prof. Dr. Anna Maria Häring. Unser Fokus liegt auf dem Wissens- und Informationstransfer zwischen unseren ökologisch wirtschaftenden Netzwerkbetrieben, der Wissenschaft sowie verschiedenen beratungsrelevanten Akteuren wie z.B. Landschaftspflegeverbänden, Anbauverbänden oder anderen Fachspezialist*innen. Dabei geht es uns nicht nur darum, die Betriebe mit Informationen zu versorgen. Auch wollen wir praxisnahe Probleme und Fragestellungen der Netzwerkbetriebe erfassen, um mit ihnen gemeinsam an diesen zu arbeiten, zu forschen und zu lernen. Der thematische Fokus ist der ökologische Ackerbau, wobei wir die Biodiversität und die Auswirkungen des Klimawandels besonders berücksichtigen.

Das Beratungsmodul von Dr. Marianne Nobelmann und Dr. Henrike Rieken im Masterstudiengang ÖAM hat hervorragend die Theorie und Methodik der landwirtschaftlichen Beratung gelehrt, sodass ich aus diesem Interesse heraus neben dem Studium an Naturschutzberatungs-Workshops der Fördergemeinschaft ökologischer Landbau (FÖL) teilgenommen habe. Seitdem bin ich nebenher als Naturschutzberater für Landwirtschaftsbetriebe aktiv. Deshalb ist auch die jetzige Tätigkeit an der HNEE als Netzwerkkoordinator eines Biodiversitäts-Praxisnetzwerks thematisch passend und bereichernd.


Was liegt heute auf deinem Schreibtisch?

Gerade steht die finale Planung einer Netzwerkveranstaltung an. Wir besuchen nächste Woche mit unseren Betriebsleiter*innen Gut Wilmersdorf, um uns vor Ort zum betriebseigenen Zwischenfruchtmanagement auszutauschen. Unterstützung haben wir dabei durch Jan Hendrick Schulz von der Deutschen Saatenveredlung (DSV). Da die Lehr- und Forschungsstation (LFS) der HNEE an den gastgebenden Betrieb angegliedert ist, wollen wir außerdem die zahlreichen dort angebauten Zwischenfruchtmischungen begutachten und diskutieren.


Was war/ist die schönste, besonderste, lehrreichste Erfahrung aus dem Projekt?

Die Netzwerkveranstaltungen sind ein besonderer Anlass mit den Betrieben vor Ort zusammenzukommen und auch mal in Einzelgesprächen zu erfahren, was die Landwirt*innen gerade umtreibt. Also würde ich sagen: alle Netzwerkveranstaltungen!


Gibt es Transferaktivitäten in und aus der Praxis?

Ja! Wir sind wie gesagt ein Transferprojekt und sind überdies bemüht unsere Reichweite durch Artikel oder Fachbeiträge zu vergrößern. Zum Beispiel haben wir kürzlich einen Artikel in der Bauernzeitung veröffentlicht (Anm.d.Red.: siehe pdf am Ende des Beitrags). Meine Kollegin Sabrina Scholz hat in der LandinForm ihre Erfahrungen aus der Cropping School-Netzwerkarbeit sehr anschaulich dargestellt.


Bist du auch in der Lehre tätig, hast Kontakt zu Studierenden oder betreust Abschlussarbeiten?

Leider noch nicht! Ich würde mich eigentlich sehr freuen im Rahmen unseres Projektes eine Abschlussarbeit betreuen zu dürfen. Ein Thema zur Kartierung von Blühstreifen habe ich bereits ausgeschrieben. Die Kartierung von Ackerwildkräuter in Drilllücken oder die Betreuung einer unserer Biodiv-Versuche auf der Lehr- und Forschungsstation wären auch denkbar. Naturschutzfachliche Fragestellungen für die so flächenrelevante landwirtschaftliche Praxis, könnten ggf. sogar Einfluss auf die Agrarumweltmaßnahmen von morgen haben. Ich freue mich deshalb über Anfragen oder Ideen von Studierenden.


Vielen Dank für das Interview!




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