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Zu Tisch bei ... Gerlinde Behrendt

Aktualisiert: 28. Okt. 2021



In unserer ackerdemiker.in Reihe "Zu Tisch bei ..." besuchen wir unsere Forschungsmitarbeiter*innen an ihrem Schreibtisch. An unserem Fachbereich arbeiten aktuell circa 30 Menschen in unterschiedlichen Forschungsprojekten und diese Beitragsreihe soll helfen das Rätsel um (noch) unbekannte Gesichter am Fachbereich aufzulösen!


Nach unserem letzten Gespräch mit Forschungsmitarbeiterin Anne Nagel, bin ich heute mit vielen Fragen im Gepäck bei Gerlinde Behrendt zu Gast. Sie ist Mitarbeiterin im Projekt BioFinanz - Alternative Finanzierungsformen entlang der Wertschöpfungskette für ökologische Lebensmittel. Studiert hat sie Agrarökonomik an der Humboldt Universität zu Berlin, bevor ihr Weg sie in unser grünes und beschauliches Eberswalde führte. Inzwischen arbeitet sie seit knapp einem Jahr (Oktober 2017) im Projekt das insgesamt zwei Jahre Laufzeit hat.


Hallo Gerlinde, womit befasst Du dich in dem Forschungsprojekt am Fachbereich?

Das Projekt nennt sich BioFinanz. Es geht um alternative Finanzierungsmodelle in der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft. Alternativ insofern, dass sich Bürgerinnen und Bürger finanziell beteiligen können z.B. über Crowdfunding, Solidarische Landwirtschaft, Genussrechte oder Landkaufgenossenschaften. Unser Ziel ist es die Merkmale, Potenziale und Herausforderungen der verschiedenen Modelle herauszuarbeiten und daraus eine webbasierte Entscheidungshilfe zu entwickeln. Auf dieser Website sollen sich dann sowohl interessierte Betriebe als auch Bürger*innen und Kleininvestor*innen über die verschiedenen Finanzierungsmodelle informieren können.


Du sitzt hier so ganz alleine in deinem Büro. Da stellt sich mir die Frage: Hast du auch Kolleginnen und Kollegen? Wie viele Leute arbeiten mit Dir im Projekt zusammen?

(Lacht) An der HNE sind das nur ich und Prof. Dr. Häring. Wir arbeiten aber noch mit dem Institut für Ländliche Strukturforschung in Frankfurt am Main zusammen, dort sind zwei weitere Kolleginnen am Projekt beteiligt


Klingt interessant! Und was liegt heute auf deinem Schreibtisch?

Wir planen demnächst die ersten Ergebnisse des Projektes zu veröffentlichen. Dazu erstellen wir zuerst einmal ein Arbeitspapier, in dem die Ergebnisse der Literaturanalyse mit denen der Online-Befragung, die unsere Kolleginnen aus Frankfurt durchgeführt haben, zusammengebracht werden. Die Schwierigkeit besteht darin, die Ergebnisse so zusammenzuführen, dass es eine runde Sache wird und interessierte Leser*innen einen ersten Einblick in das Projekt bekommen. Daran arbeite ich gerade.


Gibt’s denn schon Transferaktivitäten in und aus der Praxis zu berichten?

Im Moment noch nicht, das steht aber noch an. Das Projekt ist vor einem knappen Jahr gestartet und wir haben am Anfang erstmal eine Literaturanalyse durchgeführt, um herauszufinden, was es überhaupt zu diesem Thema gibt. Wir haben außerdem nach Unternehmen und Initiativen gesucht, die solche Finanzierungsmodelle genutzt haben und daraufhin eine Online-Befragung durchgeführt. Und dann folgen noch Fallstudien, die wir im Moment konzipieren. Erstmal erheben und analysieren wir also Daten, dann kommt der Transfer. Wir arbeiten aber auch mit der SÖL (Stiftung Ökologie & Landbau) und dem BNN (Bundesverband Naturkost Naturwaren) zusammen, die uns Feedback aus Sicht der Praxis geben und dabei unterstützen, die Ergebnisse in die Praxis zu tragen.


Habt ihr denn im Rahmen des Projektes Kontakt zu Student*innen der Hochschule? Gibt es Leute die Abschlussarbeiten zum Projekt schreiben? Oder wurde das Projekt schon mal in Lehrveranstaltungen / Modulen thematisiert?

Wir betreuen im Moment eine Abschlussarbeit. Da geht es um Landkaufgenossenschaften und inwieweit sich die Mitglieder der Genossenschaften über ihren finanziellen Beitrag hinaus engagieren. Weitere Arbeiten sind auch denkbar. Außerdem ist zum Beispiel im Pflichtmodul „Rechnungswesen und Finanzmanagement“ im 5. ÖLV bei Prof. Dr. Pape geplant, über das Projekt und alternative Finanzierungsmodelle zu berichten.


Was war denn für dich eine besonders schöne oder lehrreiche Erfahrung im Projekt? Gibt es da etwas das dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Gute Frage! Aber da fällt mir jetzt so spontan tatsächlich nichts ein (lacht). Aber was wohl sehr interessant wird, ist die Zeit im Oktober und November. Da führen wir unsere Fallstudien durch, besuchen Betriebe vor Ort und führen Interviews. Das wird sicher spannend und ich freue mich schon darauf!

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