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AutorenbildSophie Freitag

And the Weiss-Wiehe Preis goes to Dustin Kulanek

Aktualisiert: 7. Jan. 2020

Alltag eines Xyeliden-Forschers// photo credits go to K. Kramp & D. Kulanek

Neues aus unserer Kategorie #ausgezeichnete Abschlussarbeiten. Im März wurde bei der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Angewandte Entomologie (DGaaE) der Förderpreis der Ingrid Weiss / Horst Wiehe Stiftung für herausragende wissenschaftliche Arbeiten verliehen. In der Kategorie Bachelor- und Masterarbeiten wurde die entomologische Bachelorarbeit unseres LaNu-Absolventen Dustin Kulanek ausgezeichnet. Wir haben mit Dustin über seine Forschung und entomologische Karriere geredet.


Mysteriose Xyeliden

Der 32-jährige HNEE-Absolvent hat sich in seiner Abschlussarbeit mit Xyela concava (Xyeliden) beschäftigt, eine Blattwespenart die im Südwesten der USA vorkommt. Das Thema hatte ihm Dr. Stephan Blank vom Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut (SDEI) zusammen mit Präparaten aus den USA angeboten. Dustin arbeitet seit dem dritten Semester als studentischer Assistent am SDEI.

“Ich wollte schon ein entomologisches Thema im Bereich der Taxonomie und Phylogenie für meine Abschlussarbeit, weil mich dieser Forschungszweig sehr interessiert. Xyeliden sind relativ unbekannt und man weiß verhältnismäßig wenig über sie. Außerdem ist es für manche Arten ziemlich schwer, sie voneinander abzutrennen”, - so Kulanek.

Seine Arbeit haben Dr. Stephan Blank und Dr. Katja Kramp vom SDEI sowie HNEE-Prof. Dr. Ulrich Schulz betreut. Es ist Dustin gelungen, Xyela concava als ein Komplex von zwei Arten zu enttarnen, eine Dritte kommt in Frage.

“Es gibt viele Arten, die sehr ähnlich aussehen und sich unter anderem nur in der Flügellänge unterscheiden. Deswegen haben wir sie genetisch untersucht und verschiedene morphologische Muster damit bestätigt. Dazu kamen noch ökologische Beweise, dass bestimmte Arten eigene Wirtspflanzen haben. Wir wissen nun, dass es verschiedene Arten sind. Jetzt muss man sie morphologisch charakterisieren”, - erklärt Kulanek.


Eberswalde? Passt wie Faust aufs Auge.

Vor seinem Studium in Eberswalde hat er eine Ausbildung zum biologisch-technischen Assistenten gemacht und an der Forschungsanstalt für Wein- und Gemüsebau in Geisenheim gearbeitet. Dort hat er im molekularbiologischen Labor Interaktionen zwischen Insekten und Pflanzen untersucht. Das hat sein entomologisches Interesse geweckt.

Zum Naturschutz und Studium in Eberswalde wurde er durch das Buch “Der Gesang des Dodo: Eine Reise durch die Evolution der Inselwelten” von David Quammen inspiriert. Das Buch behandelt die Inseltheorie, den grundlegenden Ansatz im Naturschutz.

Er sieht Naturschutzgebiete als Inseln an und setzt sich damit auseinander, wie man sie am besten konzipiert.

“Nachdem ich es gelesen habe, wollte ich mich auch mit Naturschutz beschäftigen. Der Studiengang “Landschaftsnutzung und Naturschutz” passte deswegen wie die Faust auf's Auge. Außerdem hat man mittlerweile in Eberswalde eine gute Expertise und die HNEE-Absolvent*innen mit ihrem Abschluss eine gute Referenz”, - erzählt Dustin.


Wie geht’s weiter?

Seinem Studium in Eberswalde ist Dustin besonders dafür dankbar, dass man viel draußen war und eine Gewohnheit entwickelt hat, Landschaften zu analysieren. Nun macht Dustin seinen Master “Biodiversity, Evolution and Ecology” an der Freien Universität Berlin und arbeitet an seiner Xyeliden-Forschung weiter.

Zur Promotion hat er eher eine kritische Einstellung. Um eine wissenschaftliche Karriere zu machen, bräuchte man seiner Meinung nach einen langen Atem und Durchsetzungsvermögen.

“Ob es für mich passt, weiß ich nicht, aber man kann immer einfach selbst rausgehen, beobachten, sammeln und seine Ergebnisse unter Umständen auch veröffentlichen. Das ist etwas was man anstreben könnte”, - beschließt Dustin.

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