RUNer*in Wiebe Szymanski hat uns letztes Jahr schon bei unserer 25 Jahresfeier geholfen, nun war sie wieder für die HNEE unterwegs: dieses Mal in Berlin – ein Erfahrungsbericht.
Endlich war es soweit: Die HNE war am Samstag, den 25. Mai zum ersten Mal Teil des Berliner Naturfestivals „Langer Tag der StadtNatur“ und ich konnte gemeinsam Lydia Purkart als studentische Standbetreuerin mit dabei sein. Yippie!
Wer, wie, was?
Der Lange Tag der StadtNatur ist ein Projekt der Stiftung Naturschutz Berlin, in welchem für 26 Stunden Aktionen und Führungen in ganz Berlin durchgeführt wurden. Neben dem Hühnerhof um die Ecke und Bienenvölkern auf den Berliner Dächern, gab es auch verstecke Naturräume zu entdecken. Einer dieser Naturräume waren die Prinzessinnengärten. Mitten in Berlin-Kreuzberg, auf dem Moritzplatz, liegt dieser Traum von einem urbanen Nachbarschaftsgarten. In diesem konnte sich die HNE neben dem Leibnitz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. und weiteren Initiativen präsentieren. Bepackt mit etwa 100 leeren Marmeladengläsern, 7kg Blumenerde, einer guten Handvoll regionalem Saatgut und (gefühlt) 30 kg Studiengangsflyern und anderem Infomaterialien (#uff) machten wir uns am Samstagmorgen auf den Weg.
Eintauchen in die HNEE Welt
Besucher*Innen des Naturfestivals konnten von Stefanie Lüdicke etwas über die verschiedenen Studiengänge der HNEE erfahren, von Alexandra Wittwer mehr über unser Projekt „unverpackt“ hören und mit Claudia Friede über die „FutureCamps“ plaudern. Wer sich besonders für Forschungs- und Transfermarketing im Rahmen der Hochschulkommunikation interessierte, konnte sich mit Annika Bischof, Organisatorin des HNEE-Standes, unterhalten.
Durch Samenbomben ins Gespräch kommen
Die cleveren Detektiv*innen unter euch haben bestimmt schon erraten, was Lydia und ich vom Studi-Team vor Ort mit den Besucher*innen vorhatten. Neben tollen und informativen Gesprächen, konnten die Besucher*innen auch Saatbomben (oder wie die hippen Leute von heute sagen: #Seedbombs) herstellen. Während wir meditativ die Blumenerde-Ton-Samen-Pampe formten, ließ es sich ganz entspannt über Gott, die Welt und unserer Studiengänge schnacken. Denn wenn deine Pfoten bereits dreckig sind, dann brauchst du ja auch keine Scheu mehr vor dem Anderen haben, richtig?
Mit einer älteren Dame hatte ich ein schönes Gespräch über urbane #NaturErlebnisRäume. Sie wünscht sich eine größere Anzahl solcher Orte in Großstädten, an denen insbesondere Kinder, noch unmittelbare Naturerfahrungen machen können. Unsere Köpfe nickten synchron auf und ab.
IFEM oder LANU?
Ein jüngeres Mädchen war ganz begeistert von unseren Studiengängen. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie lieber International Forest Ecosystem Management oder doch lieber Landschaftsnutzung und Naturschutz studieren will. #Klassiker Lydia, eine ehemalige LaNu Studentin, und ich, ehemals IFEM-Studentin, lieferten uns einen erbitterten Kampf um die Gunst des Mädchens. Naja. Nicht wirklich. Aber wir konnten so einige Geschichten aus unserem Bachelorstudium zum Besten geben.
Fridays for future
Auch eine Gruppe von 5 Abiturient*innen befand sich für eine Weile bei uns am Tisch. Als sie eher erfolglos die Samenbomben in ihren Händen zu Kugeln rollten, verriet ich ihnen, dass das Zusammenpressen mit den Händen manchmal besser funktioniert. Noch besser, wenn man dabei wirklich wütend ist. Und, oh Junge, waren diese Jugendlichen wütend! Sie erzählten mir, dass sie vor allem sauer auf das System und die Gesellschaft sind. (Schon wieder ein #Klassiker!) Neben der Schule mit ihren ganzen Hausaufgaben hätten sie kaum noch Zeit für Dinge, die ihnen Spaß machen oder sie interessieren. Außerdem fühlten sie sich so, als habe die Gesellschaft viel zu hohe Ansprüche an sie. Dennoch würden sie zeitgleich, egal was sie tun, nicht ernst genommen. Wir haben auch über #fridaysforfuture und alternative Lehrmethoden gesprochen. Nach dem sie sich einiges von der Seele geredet hatten, sind sie zufrieden mit ihren Samenbomben weitergeschlendert.
Fazit – bekannter als gedacht
Alles in Allem war, für mich persönlich, der Tag ein voller Erfolg. Ich hatte viele schöne Gespräche, habe geholfen die Stadt etwas grüner zu machen und konnte mir ein wenig die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Ich habe auch gemerkt, dass die Hochschule bekannter ist, als ich gedacht habe. Zumindest in der sozialen Blase, welche sich auf so einem Naturfestival bewegt. Schade ist nur, dass ich niemanden überzeugen konnte, sich mit mir die Heilerde mit Wasser angerührt ins Gesicht zu packen. Ich schätze Rückschläge gibt es immer.
Tipp für Zuhause
Samenbomben sind super easy herzustellen. Für ca. drei Stück vermischt ihr einfach drei gut gehäufte Esslöffel Erde mit einem Löffel Heilerde oder Ton sowie eine gute Prise Samen. Nachdem ihr die trockenen Zutaten vermischt habt, gebt ihr nach und nach etwas Wasser hinzu bis das Gemisch gut formbar ist. Wenn eure Pampe zu nass ist, gebt einfach etwas mehr Erde hinzu. Rollt, presst oder formt das Gemisch bis ihr damit zufrieden seid und dann ab in die Sonne damit. Alles einmal schön durchtrocknen lassen und dann zur Aussaatzeit rausschmeißen. Viel Spaß!
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