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Praxisluft schnuppern mit Christina Frieling

Christina Frieling hat ihr Praktikum bei Veganz gemacht. Veganz wurde 2011 in Berlin gegründet und ist als erste vegane Supermarktkette Europas bekannt. Durch die vielseitige vegane Produktpalette revoltierte Veganz mit ihren veganen Produkten den Lebensmittelmarkt und verleiht auch noch heute veganen Genuss. Heute erzählt Christina uns von ihren Eindrücken aus dem Praxissemester.

Portrait von Christina (Foto: Christina Frieling)

Hallo Christina, seit wann und was studierst Du in Eberswalde?

Hallo Sarah! Ich studiere seit dem Wintersemester 2021/2022 den Masterstudiengang OLE und bin momentan im 4. Semester. Zuvor habe ich an der HNEE den Bachelorstudiengang Unternehmensmanagement studiert und hatte durch meine Abschlussarbeit über nachhaltige Verpackungssysteme bereits Bezug zu Lebensmitteln.


Bei welchem Betrieb hast Du dein Praktikum absolviert? Und was wolltest Du dort insbesondere lernen?

Mein Praktikum habe ich bei Veganz im Supply Chain Management (SCM), also im Lieferkettenmanagement, absolviert. Bereits seit 2019 bin ich bei Veganz angestellt, zunächst als Werkstudentin im Bereich der Stammdatenpflege, dann zwischendurch als Praktikantin im Produktmanagement und dann hat sich ein Praktikum im SCM ergeben. Momentan arbeite ich noch immer als Werkstudentin im SCM. Das Unternehmen Veganz interessiert mich sehr, da ich in der veganen Lebensmittelbranche arbeiten möchte, da es meiner Ansicht nach gesellschaftlich relevant ist und ich mich dadurch für die Reduktion von tierischen Produkten einsetzen kann. Durch meine langjährige vegane Ernährungsform macht es für mich am meisten Sinn für ein veganes Unternehmen tätig zu sein.


Welche Aufgaben hattest du in den verschiedenen Bereichen?

Im Stammdatenmanagement pflegte ich Daten ein, wie zum Beispiel logistische Daten oder Zutatenlisten in interne oder externe Portale für Kund*innen aus dem Einzelhandel.

Im Produktmanagement führte ich Marktanalysen zu Produkten von konkurrierenden Unternehmen durch. Wenn Veganz eine neue Idee für ein Produkt entwickelte, sammelte ich relevante Daten, um Vergleichswerte zu schaffen.

Mein Praktikum absolvierte ich im SCM und bin wie bereits erwähnt noch immer in dem Bereich tätig. Dabei bin ich für die Abholungen der neu produzierten Ware verantwortlich und kontrolliere den gesamten Lieferungsprozess. Wenn mich ein*e Kolleg*in darüber informiert, dass eine Charge in den Produktionsstätten produziert wurde und an einem bestimmten Tag abgeholt werden soll, melde ich die Abholungen bei der Spedition an. Mit Hilfe der Informationen über die Charge erstelle ich dann den Lieferschein für die Spedition. Nach dem Wareneingang erhalte ich wieder eine Meldung und kontrolliere diese abschließend nach Fehlern. Die gesamten Arbeitsabläufe spielen sich ausschließlich im Homeoffice ab, da alle Vorgänge digital durchgeführt werden. Weitere Aufgaben im SCM bestehen in der Kontrolle der nationalen und internationalen Rechnungen, welche von den Speditionen ausgestellt werden, sowie in der Erstellung von Exceldateien der exportierten Produkte mit jeglichen relevanten Daten.

Christinas Arbeitsplatz im Homeoffice (Fotos: Christina Frieling)


Was hat Dir am meisten Spaß gemacht? Und was eher weniger? Ich finde es super, dass mir die alleinige Verantwortung für die Abholung anvertraut wird! Dadurch habe ich die Möglichkeit, Prozesse mitzugestalten, sehe die Resultate meiner Arbeit und bekomme positives Feedback von Kolleg*innen. Einfache Tätigkeiten wie die Rechnungsprüfung machen etwas weniger Spaß, aber sie gehören eben dazu, und das ist für mich auch in Ordnung.


Inwiefern war Dein Praktikum für Deine berufliche Orientierung hilfreich? Was nimmst Du aus Deiner Zeit dort mit? Ich kann mir nach meinem Praktikum sehr gut vorstellen, auch später im Bereich des SCM tätig zu sein. Die Abteilung ist spannend und es passiert immer viel. Außerdem habe ich gelernt, dass es wichtig ist, Homeoffice und Freizeit zu trennen. Im SCM gibt es immer etwas zu tun, nach Ende der Arbeitszeit schalte ich dann aber trotzdem meinen Laptop aus und versuche nicht mehr an die Arbeit zu denken. Das klappt manchmal besser, manchmal aber auch schlechter. Es ist eben ein Lernprozess.


Angenommen ein Studi interessiert sich ebenfalls für „Deinen“ Betrieb für´s eigene Praktikum, was wären Deine Hinweise? Was sollte die Person mitbringen, um hier ein ertragreiches Praktikum zu absolvieren?

Die Person sollte auf jeden Fall belastungsfähig und stressresistent sein, da das SCM sehr schnelllebig und vieles zeitlich getaktet ist, wie z.B. der Wareneingang oder die Abholung der Produkte. Auf Schwierigkeiten wie das Ausfallen der Kühlung eines LKWs muss direkt, aber trotzdem mit einer gewissen Ruhe eingegangen werden. Außerdem sollte die Person gerne mit Zahlen arbeiten, da die Lieferungen viele Zahlen wie MHDs (Mindesthaltbarkeitsdaten) oder VPEs (Verpackungseinheiten) enthalten. Als letztes würde ich empfehlen, dass die Person auch den Mut findet, Dinge zu hinterfragen. Die erhaltenen Zahlen sollten nie hingenommen werden, sondern immer wieder hinterfragt werden. Zum Beispiel ob das MHD oder die angegebenen VPEs pro Palette wirklich korrekt angegeben sind, da hierbei natürlich auch Fehler unterlaufen können.


Und wie gehst Du mit Fehlern um? Ist Dir auch schon mal etwas passiert?

Ja, tatsächlich habe einmal ich vergessen, den Lieferschein zu erstellen, was natürlich suboptimal war. Den Lieferschein habe ich dann aber nachträglich versenden können. Das hat mir gezeigt, dass manche Dinge auch trotz Fehler funktionieren und mir somit etwas den Druck genommen, immer alles perfekt machen zu müssen.


Vielen Dank für deine offenen Worte und den Einblick in deine Tätigkeiten bei Veganz!

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