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Technologien für den Ökolandbau


Seit März 2016 hat Prof. Dr. Eckart Kramer eine Forschungsprofessur am Fachbereich. Seine Forschungsprofessur ist eine besondere, sie wird in den nächsten zwei Jahre nicht durch die Hochschule, sondern über Drittmittel finanziert. Der Fachmann für Prozessmanagement und Technologien im Ökolandbau widmet sich in den nächsten Jahren unter anderem folgenden Projekten. 



Gerade einmal 26% der Ackerflächen in Brandenburg weisen einen optimalen pH- Wert auf, Grund genug für Eckart Kramer und sein Team Managementmaßnahmen zu entwickeln. Im Rahmen des Projekts präzise Kalkung in Brandenburg entwickeln sie Methoden, mit denen Landwirt*innen ihre Düngung flächenspezifisch anpassen können. „Was auf dem Acker passiert, spiegelt sich nachher im Ertrag und in der Qualität der Lebensmittel wider“ so Eckart Kramer. Mithilfe von mobilen Bodensensoren können Bodeneigenschaften zukünftig schnell und preiswert erfasst und verarbeitet werden. Kartierungsdaten und Düngungsempfehlungen werden unter Beachtung Brandenburger Bedingungen für die Praxis weiterentwickelt. 50 Prozent mehr Ertrag konnten einige Betriebe nun schon durch präzisere Kalkung erbringen. 



Mit seinem zweiten Forschungsprojekt Regiofood_Plus möchte Eckart Kramer gemeinsam mit IT-Firmen, Verbänden und Handelsunternehmen Fortschritte für regionale Lebensmittelunternehmen schaffen. Ein cloudbasiertes Dokumentationssystem soll Produzent*innen helfen, ihre Produkte an den Großhandel zu liefern. Nehmen wir beispielweise eine*n Imker*in aus dem Barnim. Produkt: Schmackhafter Honig mit regionalem Bezug, aktuell Vertrieb über die Bekanntschaft. Wie kommt das Glas Honig, nun in das Regal vom Supermarkt um die Ecke? 

Hierfür müssen Imker*innen an die Spielregeln des Großhandels halten. Spielregel I: Unternehmensdaten: wer bin ich, was und wie produziere ich? Wie bin ich zertifiziert? Spielregel II: Produktdaten: Welche Inhaltshoffe hat mein Produkt? In welchen Gebindegrößen biete ich es an? Welche Deklarationen bezüglich Allergien muss ich aufführen? Nährwerte? Haltbarkeit? Fremdstoffe? Spielregel III: eine Europäische Artikelnummer für das Produkt muss her (EAN). 


Insgesamt muss der, die Imker*in pro Produkt bis zu 300 Einzelinformationen erstellen und in Systeme einpflegen – und wollte doch eigentlich nur imkern. Große Unternehmen haben dafür Administrationen. Kleine zukünftig Regiofood_Plus. Das System soll alle Funktionen unterstützen und verständlich für Produzent*innen sein. 

Studentische Beteiligung gibt es bei dem Forschungsprojekt auch: die Ökoagrarmanagerinnen Marie Schulz und Julia Vogel haben sich in ihren Masterarbeiten mit den Abbildungsmöglichkeiten von 


Zertifizierungsanforderungen in einem System beschäftigt. Katrin Rust und Mona Bergmann haben Hilfestellungen für die Einführung von Warenwirtschaftssystemen in Kleinunternehmen erarbeitet. Anne Liubynski hat sich mit Kommunikationsinhalten beschäftigt, die den Absatz regionaler Lebensmittel stärken können. 

Aktuell laufen erst Testläufe des Systems bei Projektpartner*innen.

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