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Zwischen Acker und Hörsaal mit Jonas

Aktualisiert: 27. Jan. 2021

Unser erntefrisches Format „Total dual! – Zwischen Acker und Hörsaal“ stellt euch die dual-studierenden ÖLV*innen an unserem Fachbereich vor und nimmt euch mit in den abwechslungsreichen Alltag von Studium und Ausbildung.

Foto links: Jonas Köster im Stall, Foto rechts: Acker des Gut Ogrosen, Credits: Olaf Köster


Folge 8: Jonas Köster


Seit wann studierst du in Eberswalde? Und was hast du davor gemacht?

Ich bin gerade im ersten Semester und studiere an der HNEE seit November. Davor habe ich eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer angefangen, aber mir wurde schnell klar, dass das nicht meins ist. Dann habe ich mein Abitur nachgeholt und im September 2019 als Dualstudent meine Ausbildung angefangen.


Warum hast du dich für den dualen Studiengang an der HNEE entschieden?

Ich wohne sehr dörflich - im Allgäu - und habe viele Freunde aus der Landwirtschaft. Deswegen war mir eigentlich schon immer klar, dass ich Landwirt werden möchte, aber nur eine Ausbildung schien mir nicht so perspektivreich. Landwirtschaft zu studieren macht für mich mehr Sinn. Ich habe zuerst überlegt in München zu studieren, aber dort hat mir der praktische Bezug gefehlt. So bin ich auf Eberswalde gekommen. Der duale Studiengang an der HNEE war für mich eine perfekte Kombination aus Theorie und Praxis. Wenn parallel zu praktischen Tätigkeiten auch noch im Hörsaal gelernt wird, ist es einfacher, Sachen zu verstehen. Außerdem hat mich das Thema Vermarktung interessiert. Und bisher bin ich sehr zufrieden.


Studium und Ausbildung finden ja im Wechsel statt: Wo finden wir dich, wenn du nicht gerade Vorlesung hast, sondern auf Deinem Ausbildungsbetrieb bist? Warum hast Du Dich für den entschieden? Gerade finden meine Vorlesungen nur online statt. Für mich ist das sogar ein Vorteil, da ich bei meinen Eltern im Allgäu sein und auf einem Hof in der Nähe arbeiten kann. Aber mein eigentlicher Ausbildungsbetrieb ist Gut Ogrosen. Von September 2019 bis August 2020 habe ich dort gearbeitet. Ich habe mich dafür entschieden, weil es dort ziemlich viel Ackerbau gibt und viele Kulturen angebaut werden. Außerdem vermarkten sie Ihre Produkte direkt über ihren Hofladen. Das alles hat genau das abgedeckt, was ich lernen wollte. Ich habe in alle Bereiche reingeschnuppert, aber meine Hauptaufgaben waren bislang vor allem Ackerbau und alles was mit Technik zu tun hat.

Momentan suche ich aber nach einem anderen Betrieb, da ich mich für Hühnerhaltung interessiere und das auf dem Gut Ogrosen nicht so präsent ist.


Was nimmst Du von der Hochschulwelt mit in die Praxis und andersherum?

Da ich erst im ersten Semester bin, gab es den Wechsel bisher nur einmal vom Praktischen ins Theoretische. Ich freue mich schon wieder auf die nächste Praxisphase und merke, dass mir die Praxis mehr Spaß macht als die Theorie. Aber natürlich gab es gerade im aktuellen Hochschulsemester sehr viele nützliche Inputs, die ich unbedingt in die Praxis mitnehmen werde. Gerade in den Vorlesungen zu Pflanzenbau und Nutzpflanzen, da kommen mir immer wieder Sachen in den Kopf, die wir auf dem Hof gemacht haben oder die mein Chef gemacht hat.


Wo siehst du den Vorteil des dualen Studiengangs im Vergleich zur Ausbildung zum Landwirt oder dem klassischen Ökolandbau-Studium?

Die Verknüpfung von theoretischen Inhalten und praktischer Tätigkeit. Ich habe oft diese Aha-Momente im digitalen Hörsaal: „Stimmt, genau so haben wir es auch auf dem Hof gemacht“. Ich kann mir dadurch vieles leichter vorstellen, weil ich das schonmal selbst gemacht oder gesehen habe. Vielen meiner Kommiliton*innen, die dieses grundlegende Wissen nicht haben, fällt es oft schwer sich landwirtschaftliche Theorie anzueignen. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich am Ende zwei Abschlüsse habe. Das hilft enorm im Beruf. Heutzutage suchen viele Betriebe Mitarbeitende, die dual studiert haben.


Herzlichen Dank für das Interview!

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