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Kennt ihr schon Stefan Julich?

Seit September 2022 ist Prof. Dr. Stefan Julich Professor für Landschaftskunde mit dem Schwerpunkt Bodenkunde an unserem Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit der Fähigkeit von Waldböden, Wasser und Kohlenstoff zu speichern.

Stefan Julich (Foto: Stefan Julich)

Hallo Herr Julich, Willkommen an der Hochschule! Schön, dass Sie heute die Zeit gefunden haben, mit Ackerdemiker.in zu sprechen.


Was machen Sie momentan an der Hochschule?

Ich habe die Professur zur Landschaftskunde übernommen und unterrichte momentan Bodenkunde und Hydrologie in den Bachelorstudiengängen. Zudem bin ich der wissenschaftliche Leiter des Landschaftsökologischen Labors. In dieser Funktion werde ich versuchen, das Labor weiterzuentwickeln und neue Methoden einzubringen. Nach einer Übergangszeit werde ich auch die Leitung des Studiengangs Landschaftsnutzung und Naturschutz (LaNu) übernehmen.


Was haben Sie gemacht bevor Sie an die HNEE gekommen sind?

Ich habe davor 10 Jahre lang als Wissenschaftlicher Assistent an der TU Dresden am Institut für Bodenkunde und Standortlehre gearbeitet. Mit dem Wechsel nach Eberswalde konnte ich einen Karrieresprung verbinden, da ich hier eine Professur übernehmen darf. Vor Dresden war ich Luxemburg und habe dort in einem EU-Projekt zum Thema Modellierung und Monitoring von Einflüssen von Pestizidausträgen aus der Landwirtschaft auf die Gewässerqualität und das Ökosystem, gearbeitet.

Studiert habe ich Geografie in Halle. Danach war ich ein Jahr am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und habe anschließend an der Universität Gießen am Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement im Sonderforschungsbereich Landnutzungskonzepte für periphere Regionen promoviert.


Dann sind Sie ja schon ein bisschen rumgekommen; wie gefällt ihnen Eberswalde bisher?

Ich pendle momentan zwischen Dresden und Eberswalde und bin noch nicht komplett umgezogen. Deshalb hatte ich bisher nur die Möglichkeit, die zwei Campi und den Forstbotanischen Garten kennenzulernen. Ich freue mich aber schon darauf, bald in der schönen Umgebung mit den tollen Wäldern und Seen zu wohnen.


Mit welchen Projekten und Themen haben Sie sich in den letzten Jahren besonders beschäftigt?

In meiner Forschung habe ich mich damit beschäftigt, wie die bodenphysikalischen Eigenschaften von Böden die Stoff- und Wasserkreisläufe von Landschaften beeinflussen und wie sich der Wandel von Landnutzung und Landmanagement auf die bodenphysikalischen Eigenschaften auswirkt. In einem Projekt haben wir z.B. untersucht, wie sich durch Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft die hydrologischen Eigenschaften des Bodens verändern. In einem anderen Projekt welches aktuell noch läuft, haben wir uns dem Thema Wald gewidmet. Wir beschäftigen uns mit Waldböden und versuchen herauszufinden, welchen Einfluss Baumarten und das Alter von Bäumen auf die bodenphysikalischen Eigenschaften haben. Diese Forschung ist besonders hinsichtlich des aktuellen Waldumbaus interessant. Wir wollen wissen, wie sich Bäume mit tieferen oder flacheren Wurzelsystemen auf die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens auswirken.

(Anm. d. Red: In Stefan Julichs Veröffentlichungen lest ihr mehr über die erwähnten Forschungsprojekte und deren Ergebnisse.)


Welche Ziele verfolgen Sie und welche Themen möchten Sie gerne voranbringen an der HNEE?

In der Lehre möchte ich bei den Studierenden das Bewusstsein entfalten, dass Böden sehr wichtig sind für die Anpassung an den Klimawandel und wir sehr viel über Böden wissen müssen, um nachhaltige Landnutzung zu betreiben. Ich möchte außerdem bei den Studierenden das interdisziplinäre und „Out-of-the-box“-Denken fördern. In der Forschung möchte ich an den Themen zu den bodenphysikalischen Eigenschaften weiterarbeiten und Modelle entwickeln, die als Werkzeuge für nachhaltige Landnutzung eingesetzt werden können.


Auf was freuen Sie sich besonders an der HNEE?

Ich habe Spaß an der Lehre und der Interaktion mit den Studierenden und freue mich auf einen interessanten Austausch. Ich bin offen für neue Formate und mir ist Interdisziplinarität sehr wichtig. Deshalb ist für mich das Team in Eberswalde, in dem von Ökologen*innen bis Ökonomen*innen alle an dem gleichen Ziel der Nachhaltigkeit arbeiten, besonders reizvoll.


Viele Dank für Ihre Zeit und das interessante Gespräch!



In unserer Rubrik „Kennt ihr schon…?“ stellen wir unsere neuen Dozierenden vor. Im Interview finden wir heraus, was sie bewegt hat an die HNEE und unseren Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz zu kommen und wie ihr Alltag als Professor*in aussieht. Hier findet ihr weitere Interviews dieser Rubrik.


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